Washington/Moskau – Im Ringen um ein Ende des Ukraine-Krieges stockt es gewaltig. Vergangene Woche hatte US-Präsident Donald Trump nach einem zweistündigen Telefonat mit Kreml-Herrscher Wladimir Putin ein neues Treffen in Budapest angekündigt. ABER: Dazu scheint es erst gar nicht zu kommen.

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Nach US-Angaben gibt es KEINE Pläne für ein baldiges Treffen zwischen US-Präsident Trump und Kreml-Machthaber Wladimir Putin. Dies sei nicht „in naher Zukunft“ geplant, sagt ein ranghoher Vertreter des Präsidialamtes in Washington.

Zuvor gab es auch von russischer Seite offenbar Widerstand. Das berichtet die US-Nachrichtenseite „Politico“ (gehört wie BILD zu Axel Springer).

Eigentlich war zunächst eine diplomatische Aufwärmrunde vor dem geplanten neuerlichen Handschlag der Präsidenten vorgesehen. Dabei sollten die beiden Außenminister Marco Rubio (54, USA) und Sergej Lawrow (75, Russland) die Ziele des anvisierten Budapest-Treffens diesmal genauer abstimmen als bei dem enttäuschenden, hastig vorbereiteten Alaska-Treffen Mitte August.

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Foto: Polaris/laif

Nicht einmal dieses Vorbereitungstreffen konnte bislang vereinbart werden. Als CNN meldete, dass das Lawrow-Rubio-Gespräch verschoben wurde, reagierte der russische Vizeaußenminister Sergei Rjabkow (65) süffisant: „Es ist unmöglich, etwas zu verschieben, worüber keine Einigung erzielt wurde“, zitierte ihn die Staatsagentur RIA Nowosti.

Trump hatte ein Putin-Treffen in „ungefähr zwei Wochen“ angekündigt

Auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (58) betonte gegenüber Reportern: „Vorbereitungen sind erforderlich – ernsthafte Vorbereitungen.“ Das werde Zeit in Anspruch nehmen, auch er wollte kein fixes Datum nennen.

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Quelle: BILD20.10.2025

Trump selbst hatte nach dem Putin-Telefonat ein Budapest-Treffen in „ungefähr zwei Wochen“ angekündigt. Das Gespräch der Außenminister war ursprünglich für diese Woche geplant – doch jetzt rudern offenbar die USA und Russland zurück.

Das Bremsmanöver folgt auf den für die Ukraine enttäuschend verlaufenen Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) im Weißen Haus am vergangenen Freitag. Der Ukrainer wollte eigentlich eine Zusage für die Lieferung von US-Tomahawk-Marschflugkörpern erreichen. Stattdessen drängte ihn Trump laut Medienberichten lautstark zu Zugeständnissen an den Aggressor Russland.

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Foto: Anadolu via Getty Images

Trump will Krieg als ersten Schritt „einfrieren“

Immerhin kristallisieren sich erstmals seit Beginn von Trumps Friedensbemühungen Anfang des Jahres klarere Konturen der Positionen heraus:

Trump will den Krieg entlang der bestehenden Frontlinien einfrieren, wie er in einem Eintrag auf „Truth Social“ bekräftigte. Am Dienstag hatten Selenskyj und mehrere EU-Staats- und Regierungschefs den inoffiziellen Trump-Plan unterstützt. „Die Kämpfe sollen sofort beendet werden, und die aktuelle Frontlinie soll als Ausgangspunkt für Verhandlungen dienen“, hieß es.

► Putin hingegen beharrt – wie offenbar auch beim Trump-Telefonat deutlich wurde – auf der vollständigen Einnahme der gesamten Donbas-Region in der Ostukraine. Doch dabei müsste Kiew auch noch gar nicht von der Russenarmee eroberte Gebiete abtreten.