Neugierig läuft Ellen durch die Kinderbibliothek. Nimmt Bücher und Spiele aus den Regalen, schaut hinter den Schreibtisch und streichelt das große Igel-Kuscheltier. Zusammen mit ihrer Mama Inken ist die Einjährige zu den Bücherbabys gekommen. Ein Angebot der Stadtbibliothek Ludwigslust, zu dem Kinder bis zum 3. Lebensjahr mit ihren Eltern oder Großeltern eingeladen sind. Sprache, Spaß und Austausch stehen dabei im Vordergrund.

Wenig Kurse für diese Altersgruppe

Astrid Apmann lässt eine kleine Klangschale erklingen, der Ton hallt durch die Kinderbibliothek. „Das machen wir immer zum Anfang, der Ton wirkt beruhigend auf die Kinder“, erklärt die Bibliothekarin. Kathleen und Inken sind an diesem Tag zum ersten Mal bei den Bücherbabys. „Wir sind mindestens einmal im Monat hier, um Bücher oder Tonie-Figuren auszuleihen. Und da habe ich auch den Aushang entdeckt“, erklärt Inken, die mit ihrer Tochter Ellen aus Eldena zum Kurs gekommen ist. Kathleen und ihr ebenfalls einjähriger Sohn Matheo sind sogar extra aus Schwerin gekommen. „Leider gibt es für Kinder nach dem ersten Lebensjahr so gut wie keine Kurse mehr. Daher habe ich mich sehr gefreut, als meine Freundin mir von diesem Angebot erzählt hat.“

Spaß am Sprechen und an Büchern

Mit dem Angebot für die ganz Kleinen wollen die Mitarbeiterinnen der Stadtbibliothek spielerisch die Sprachentwicklung fördern und die Babys an Bücher heranführen. „Wer von Anfang an lernt, Spaß an Büchern zu haben, verlernt das auch nicht mehr“, erklärt Astrid Apmann. Beim Umblättern der Seiten trainieren die Kinder außerdem ihre Feinmotorik.

Neben Büchern mit bunten Bildern, Kontrasten und Klappen – altersgerecht für Ellen und Matheo – hatte Astrid Apmann auch Lieder, Fingerspiele und Kniereiter vorbereitet. Alles rund um das Thema Pilze und Herbst. „Durch das gemeinsame Singen oder Vorlesen können sich die Kinder spielerisch im Sprechen üben und ein Gefühl für den Rhythmus der Sprache entwickeln“, erklärt Astrid Apmann. Und dabei sollten sich Eltern keine Sorgen darüber machen, wie schön sie singen oder vorlesen können. „Vorlesen ist kein Hexenwerk. Und die Stimme ihrer Eltern hören Kinder eh am liebsten.“

Buchvorschläge auch für die Eltern

Mama Kathleen freute sich sehr über die neuen Texte und Lieder. „Ich schaue schon immer viel im Internet, schließlich will man ja auch nicht immer dasselbe singen. Deswegen bin ich froh über den neuen Input hier.“ Und nicht nur für die Kinder gibt es in der Stadtbibliothek allerhand zu entdecken. So stellte Astrid Apmann auch Erziehungsratgeber oder Kochbücher für die Eltern vor. „Außerdem haben wir eine große Auswahl an Romanen, wenn Sie dafür mal wieder Zeit haben sollten.“ Das Ausleihen aller Medien ist für Nutzer kostenfrei.

Zum Abschluss hatte Astrid Apmann (l.) für die Kinder und Mamas eine kleine Bastelaktion vorbereitet.Bild vergrößern

Zum Abschluss hatte Astrid Apmann (l.) für die Kinder und Mamas eine kleine Bastelaktion vorbereitet. (Foto: Dénise Kretschmer)

Zum Abschluss konnten Ellen, Matheo und die Mamas noch gemeinsam Pilze aus Kronkorken basteln und anmalen. „Und dann singen wir immer dasselbe Lied zum Abschluss“, so Astrid Apmann. „Rituale geben den Kindern Sicherheit und Geborgenheit.“ Für Inken und Kathleen stand am Ende fest, dass sie mit ihren Kindern auf jeden Fall wieder zu den Bücherbabys kommen wollen. „Das Angebot war wirklich sehr schön und so konnten wir vor allem mal etwas Neues erleben“, erklärt Inken.

Letztes Treffen des Jahres im November

Am 13. November findet das nächste Treffen der Bücherbabys um 9.30 Uhr in der Stadtbibliothek statt. Um eine Anmeldung unter 03874 526241 oder per Mail an [email protected] wird gebeten. Nach einer kurzen Weihnachtspause starten die Bücherbabys dann wieder im Januar 2026.