In einem Supermarkt in Lemgo hat ein Mann vor der Kasse einen Jugendlichen niedergestochen. Das Opfer verblutete. Ein 33-Jähriger sitzt in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft hält es für möglich, dass der Teenager grundlos angegriffen wurde.

Nach dem tödlichen Messerangriff in einem Supermarkt in Ostwestfalen sitzt der Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Nach Angaben eines Sprechers geht die Staatsanwaltschaft Detmold inzwischen vom Mordmerkmal der Heimtücke aus.

Der 33-Jährige steht im Verdacht, einen 16-Jährigen in Lemgo bei Bielefeld getötet zu haben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Möglicherweise sei der Jugendliche grundlos angegriffen worden. Die Obduktion der Leiche ist laut einer weiteren Mitteilung der Ermittler für Mittwoch geplant.

Nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei setzte die Spurensicherung ihre Arbeit des Vorabends am Dienstag fort. Der Supermarkt blieb geschlossen. Auch dauerte die Auswertung der Videoüberwachung und der Zeugenaussagen noch an.

Kunden und Beschäftige des Supermarktes hatten gesehen, wie der 33-jährige Tatverdächtige zugestochen hat. Nach Angaben einer Polizeisprecherin wurden die Menschen psychologisch betreut, um das Erlebte verarbeiten zu können.

Warum und ob Täter und Opfer in einen Streit gerieten und in welcher Beziehung sie zueinander standen, ist noch offen. Nach Angaben von Staatsanwalt Alexander Görlitz zufolge sei nicht mehr sicher, wie sich die Lage vor dem Angriff an der Supermarktkette abgespielt habe. „Das Geschehen vor der eigentlichen Tat ist jetzt weiterhin Gegenstand der Ermittlungen“, sagte Görlitz der Deutschen Presse-Agentur.

Hierzu gebe es viele unterschiedliche Zeugenaussagen. Noch am Morgen hatte es geheißen, dass die beiden nach dem Streit auf dem Parkplatz an der Supermarktkette erneut aneinandergeraten waren. Dabei soll der 33-Jährige den Jugendlichen angegriffen haben, nach ersten Erkenntnissen mit einem Messer. Täter und Opfer sind deutsche Staatsbürger.

Zu diesem Zeitpunkt gingen gegen 20.30 Uhr bei der Polizei zahlreiche Notrufe ein. Dabei berichteten die Anrufer von einer schwer verletzten Person im Kassenbereich, wie die Behörden weiter berichteten. Die Rettungskräfte konnten den Angaben zufolge nur noch den Tod des Jugendlichen feststellen.

Auf dem Parkplatz des Marktes in Lemgo bei Bielefeld nahmen Einsatzkräfte den 33-jährigen Tatverdächtigen fest, wie die Staatsanwaltschaft Detmold und die Polizei mitteilten. Eine Mordkommission ermittelt.

Bürgermeister zutiefst erschüttert

Lemgos Bürgermeister Markus Baier zeigte sich zutiefst erschüttert „von der schrecklichen Tat am gestrigen Abend. Solch eine Gewalt hat in unserer Stadtgemeinschaft keinen Platz. Mein tiefes Mitgefühl gilt der Familie und dem Freundeskreis des Opfers.“

Der Deutschen Presse-Agentur sagte Baier: „Allen Zeugen und Helfern, die diese furchtbare Situation miterleben mussten, wünsche ich viel Kraft. Ich hoffe, dass die Arbeit von Polizei und Staatsanwaltschaft dazu führt, dass der Täter schnellstmöglich eine gerechte Strafe erhält.“

AFP/dpa/fro/jm/saha