Die Ukraine hat das geltende Kriegsrecht und die Mobilmachung um 90 Tage bis Anfang Februar 2026 verlängert. Für die von Präsident Wolodymyr Selenskyj eingereichten Gesetzesvorlagen stimmte jeweils eine deutliche Zweidrittelmehrheit des Parlaments, meldete der Pressedienst der Obersten Rada in Kiew. Beide Maßnahmen wären am 5. November ausgelaufen.
Nach dem russischen Überfall im Februar 2022 wurde in dem osteuropäischen Land für zunächst 30 Tage das Kriegsrecht verhängt, eine Mobilmachung angeordnet und seitdem regelmäßig verlängert. Wehrpflichtige Männer im Alter zwischen 22 und 60 Jahren können nur mit wenigen Ausnahmen das Land verlassen. Im August war das bis dahin geltende Ausreiseverbot für Männer zwischen 18 und 22 aufgehoben worden, was danach zu erhöhten Ausreisezahlen von jungen Männern unter anderem nach Deutschland führte.
Russland zufolge ist derzeit unklar, wann es ein Treffen zwischen Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump geben wird. Ein Termin sei bislang nicht genannt worden, sagt der Sprecher des Präsidialamtes in Moskau, Dmitri Peskow. „Wir brauchen Vorbereitung, ernsthafte Vorbereitung“, sagt Peskow. „Das kann einige Zeit dauern. Deshalb wurden hier zunächst keine genauen Termine festgelegt.“ Es gebe ein Einverständnis der Präsidenten für ein Treffen, aber keinen Termin.
Trump hatte nach einem Telefonat mit Putin am 16. Oktober erklärt, ein Gipfeltreffen zu Beratungen über ein Ende des Krieges in der Ukraine könne in Budapest binnen zwei Wochen stattfinden. Das russische Präsidialamt hat keine Zeitangaben gemacht. Putin und Trump hatten sich zuletzt am 15. August in Alaska getroffen. Hoffnungen auf ein rasches Ende des seit Februar 2022 dauernden Krieges haben sich jedoch zerschlagen.
In der nordukrainischen Region Tschernihiw wird das Ausmaß eines russischen Angriffs deutlich: Hunderttausende Menschen sind den ukrainischen Behörden zufolge ohne Elektrizität. Komplette Stromausfälle gebe es im nördlichen Teil der Region Tschernihiw sowie in der gleichnamigen Regionalhauptstadt, die vor Beginn des Krieges 280.000 Einwohner zählte. Russland lasse absichtlich Drohnen über den beschädigten Infrastrukturanlagen kreisen, um Reparaturen unmöglich zu machen und „die humanitäre Krise bewusst zu verlängern“, erklärt das ukrainische Energieministerium auf der Plattform Telegram.