Wie Verdi-Verhandlungsfüher André Urmann MDR SACHSEN sagte, wird während des Ausstands die Notfallrettung in der Stadt Leipzig gewährleistet. Krankentransporte seien allerdings nur eingeschränkt möglich, hieß es.
„Die Versorgung wird durch die Notdienstvereinbarung (NDV) sichergestellt“, teilte ein Verdi-Verhandlungsführer mit. Diese habe Verdi dem Arbeitgeber bereits vor den ersten Warnstreiks im Frühjahr angeboten. Dort sei geregelt, dass insbesondere Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeuge in der regulären Anzahl auch während des Ausstands vorgehalten werden. Falls nötig, würden auch Streikende tätig. Zudem wird die Pflege nicht bestreikt, sagte ein Sprecher des DRK Sachsen dem MDR.
Mehr Urlaub und weniger Arbeitszeit verlangt
Die Gewerkschaft sowie DRK-Beschäftigte kritisieren die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber in der seit einem Jahr laufenden Tarifrunde. „Wir fordern die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, insbesondere die Reduzierung der Arbeitszeit auf 38,5 Stunden, die Anhebung des Jahresurlaubs auf 31 Tage und die Anhebung von Zulagen, Zuschlägen und Jahressonderzahlungen auf das branchenübliche Niveau“, so Urmann.
Der Warnstreik beginne um 5 Uhr und dauere bis Donnerstagfrüh 6 Uhr an. Urmann kündigte an, dass sich die Streiks beim DRK in der kommenden Woche in anderen sächsischen Regionen fortsetzen würden. Bereits im Frühjahr 2025 gab es begrenzte Warnstreiks beim DRK in Sachsen, darunter in Leipziger Kitas und Rettungswachen, im Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein, im Rettungsdienst Löbau und zuletzt auch in Zwickauer Kitas.
Arbeitgeber kritisieren neue Streiks
Der DRK-Arbeitgeberverband hatte die neuerlichen Warnstreiks bereits Ende September als „überzogen“ kritisiert. Verdis Tarifforderungen seien existenzgefährdend und würden auch die Hilfesuchenden finanziell überfordern, heißt es auf der Internetseite des DRK Sachsen. Die Arbeitgeber haben nach eigener Aussage ein gutes Angebot vorgelegt. Danach sollen die Tariflöhne um je drei Prozent 2026 und 2027 steigen, Nachtarbeiter und Teilzeitkräfte mehr Zuschläge erhalten sowie ein zusätzlicher Urlaubstag ab 2027 gewährt werden.