Die vor 50 Jahren vollzogene Zusammengemeindung der ehedem selbstständigen Kommunen Mönchengladbach, Rheydt, Odenkirchen, Giesenkirchen und Wickrath sollte nach dem Willen der treibenden Kräfte dieser Kommunalreform den bereits seit langem zusammengewachsenen Wirtschaftsraum im Gladbach-Rheydter Industriebezirk mit den Verwaltungsstrukturen in Deckung bringen. Dies ist sicherlich mit der Neuordnung gelungen, doch entsprach diese sehr planungstechnisch gedachte und auch so umgesetzte Zusammenfassung eines Lebensraumes von mehr als 250.000 Menschen aus unterschiedlichen Traditionsherkünften nicht deren ganzer Lebenswirklichkeit. Schließlich handelte es sich um einen gravierenden Eingriff in das, was die allermeisten niederrheinischen Frauen, Männer und Kinder ihr Leben lang als „Heimat“ lieben gelernt hatten. Oder sollte etwa ein großes Integrationsprojekt für die nun Zusammengemeindeten im Sinne einer auch im Alltag spürbaren Identitätsklammer noch nachgeliefert werden?