„Frankfurt am Main“
Lufthansa tauft neues Flugzeug mit Apfelwein
22.10.2025 – 06:43 UhrLesedauer: 2 Min.
Taufe auf hessisch: Ministerpräsident Boris Rhein (CDU, vorne) gießt einen kräftigen Schluck Apfelwein auf das neue Flugzeug der Lufthansa. (Quelle: -/Lufthansa/dpa/dpa-bilder)
Die Lufthansa hat ihren ersten Boeing-Langstreckenjet mit eigener Kabinenausstattung getauft. Zum Start läuft jedoch nicht alles rund.
Die Lufthansa hat am Dienstag in Frankfurt ihre neue Boeing 787 mit dem Namen „Frankfurt am Main“ feierlich getauft. Der 200 Millionen Euro teure Dreamliner ist das erste Flugzeug des US-Herstellers mit der speziell für Lufthansa entwickelten „Allegris“-Kabine.
Ein Problem trübt jedoch die Freude: Die US-Flugaufsicht FAA hat die neuen Business-Class-Sitze noch nicht zugelassen. Von 28 Plätzen müssen 24 vorerst gesperrt bleiben. Nur die erste Reihe darf genutzt werden. Lufthansa-Chef Carsten Spohr rechnet mit weiteren Verzögerungen, da die FAA zu den derzeit geschlossenen US-Behörden gehört.
Trotz dieser Einschränkung bezeichnet Spohr das Flugzeug als „Meilenstein auf dem Weg unserer Flottenmodernisierung“. Es stehe für „Milliardeninvestitionen in das Premiumerlebnis am Standort Frankfurt“. Bis 2030 plant die Lufthansa-Gruppe, rund 100 neue Langstreckenflugzeuge einzuflotten. Die Hälfte davon soll am Drehkreuz Frankfurt stationiert werden. Die Boeing 787 mit der Kennung D-ABPF ist bereits die siebte Lufthansa-Maschine seit 1960, die den Namen des größten deutschen Drehkreuzes Frankfurt trägt.
Die Lieferschwierigkeiten bei Boeing belasten die wirtschaftliche Situation der Lufthansa erheblich. Nach Spohrs Einschätzung wird die Hauptairline auch im laufenden Jahr „mehr oder weniger“ nichts verdienen. Von 41 bestellten Dreamlinern seien erst acht im Dienst.
Die neuen Flugzeuge verbrauchen laut Vorstand bis zu 26 Prozent weniger Kerosin als ihre Vorgänger und stoßen entsprechend weniger CO₂ aus. Mit den neuen Sitzen könnten auch deutlich höhere Erträge erzielt werden, wie Erfahrungen aus München zeigen, wo die Allegris-Sitze in Airbus-Jets bereits seit Mai 2024 im Einsatz sind.
Bei der Taufe mit Apfelwein sagte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) weitere Unterstützung im Kampf gegen hohe Standortkosten zu. „Ein internationales Drehkreuz wie Deutschland kann sich staatlich verordnete Wettbewerbsnachteile nicht länger leisten“, erklärte der Regierungschef.
Die Bundesregierung müsse das im Koalitionsvertrag versprochene Entlastungspaket auf den Weg bringen. „Dazu gehören eine deutlich niedrigere Luftverkehrssteuer, niedrigere Gebühren für Luftsicherheit und Flugsicherung und weniger regulatorische Vorgaben zum Klimaschutz.“
