Der Internationale Ski- und Snowboardverband (FIS) hat sich am Dienstag gegen die Rückkehr russischer Athletinnen und Athleten zur Olympia-Saison entschieden. Das Ergebnis der Council-Sitzung gab die FIS am Abend bekannt. Damit dürfen Athleten aus beiden Ländern nicht als sogenannte neutrale Athleten an den FIS-Qualifikationswettkämpfen für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo teilnehmen.

Die Entscheidung war mit Spannung erwartet worden, da FIS-Präsident Johan Eliasch bislang als Befürworter einer Rückkehr russischer Sportler galt.

DSV-Vorstand: „Argumente gegen Teilnahme überwiegen“

Bis vergangenen Freitag mussten auch die Nationalverbände ihre Sicht der Dinge kundgeben – die Rückmeldungen bildeten die Grundlage für die nun gefällte Entscheidung. Es ist und bleibt eine schwierige und vielschichtige Diskussion“, sagte DSV-Vorstand Stefan Schwarzbach. „Nach sorgfältiger Abwägung“ war der DSV aber zu der Entscheidung gekommen, dass die Argumente gegen eine Teilnahme russischer und belarussischer Athleten überwiegen würden, so Schwarzbach weiter.

Auch andere Weltverbände halten an Ausschlüssen fest

Bereits im September hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) Russland aufgrund des anhaltenden Angriffskriegs gegen die Ukraine den Wiedereintritt als Nation verweigert. Russische Athletinnen und Athleten dürfen jedoch grundsätzlich als Einzelstarter unter neutraler Flagge antreten, sofern sie die Qualifikationskriterien erfüllen. Das Paralympische Komitee hatte Russland zwar den Zugang unter gleichen Bedingungen erlaubt, die internationalen Fachverbände lehnten dies jedoch mehrheitlich ab.

Auch andere Weltverbände, etwa im Biathlon, Rollstuhl-Curling und Para-Eishockey, halten an den Ausschlüssen russischer und belarussischer Teilnehmender fest. Nun hat sich auch die FIS dieser Linie angeschlossen.

FIS-Präsident Eliasch setzt sich für Rückkehr Russlands ein

Im Vorfeld hatte ein Brief des FIS-Präsidiums für Diskussionen gesorgt. Darin betonte die Verbandsspitze, die FIS sei „politisch neutral“, und kein Athlet habe sich ausgesucht, „wo er geboren wurde“. Sportlerinnen und Sportler dürften nicht „aus politischen Gründen als Waffe missbraucht“ werden. Unterzeichnet war das Schreiben von Präsident Eliasch, Generalsekretär Michel Vion und CEO Urs Lehmann.