Glottertal – Mit der Titelmelodie begann ein Stück heile Welt. Am 22. Oktober 1985 öffnete das ZDF zum ersten Mal die Tore der „Schwarzwaldklinik“. Bis zu 28 Mio. Zuschauer verfolgten, wie Professor Brinkmann (Klausjürgen Wussow) und sein Ärzteteam operierten, liebten, litten, stritten. In drei Staffeln bis 1989 schrieb die Serie Fernsehgeschichte.

Aber was wurde aus der echten Schwarzwaldklinik? Die reale Kulisse, der Carlsbau im Glottertal, diente als Außenmotiv für die Serie und hat in vier Jahrzehnten selbst eine bewegte Geschichte erlebt.

Heute befindet sich im Carlsbau (gebaut 1913) die „Thure von Uexküll Klinik“ - eine Fachklinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Heute befindet sich im Carlsbau (1913 erbaut) die Thure von Uexküll-Klinik – eine Fachklinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Foto: Christian Böhmer/dpa

Das Gebäude war früher schon ein Sanatorium

Das markante Gebäude mit seiner hellen Fassade und dem roten Dach steht noch immer stolz im Glottertal, 15 Kilometer von Freiburg entfernt. Offiziell heißt es Carlsbau und war schon damals nicht nur TV-Kulisse, sondern ein echtes Sanatorium.

Auch als die Scheinwerfer 1989 abgeschaltet wurden, wurde im Carlsbau weiterbehandelt. 2013 kaufte die Kur + Reha GmbH des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes das Gebäude, renovierte es für mehr als fünf Mio. Euro und hat dort eine psychosomatische Klinik untergebracht: die Thure von Uexküll-Klinik, benannt nach dem 2004 in Freiburg gestorbenen Begründer der psychosomatischen Medizin.

In der Serie drehte sich alles um Professor Brinkmann (Klausjürgen Wussow, m.), sein Team und seine Familie. Evelyn Hamann (†65, l.) verkörperte die kratzbürstige Haushälterin Carsta Michaelis und Gaby Dohm, Krankenschwester Christa

In der Serie drehte sich alles um Professor Brinkmann (Klausjürgen Wussow, Mitte), sein Team und seine Familie. Evelyn Hamann (†65, l.) verkörperte die kratzbürstige Haushälterin Carsta Michaelis, und Gaby Dohm spielte Krankenschwester Christa

Foto: teutopress/picture alliance

Drinnen wird weiter behandelt. Allerdings nicht mit Skalpell und Stethoskop vor der Kamera, sondern mit Therapien gegen Depressionen, Burn-out und Angststörungen. Besucher dürfen das Gebäude nicht betreten, Fotografieren ist verboten. Trotzdem pilgern bis heute jedes Jahr Hunderte Fans ins Tal, um wenigstens einen Blick auf den legendären Eingang mit dem Schriftzug „Schwarzwaldklinik“ zu erhaschen.

Es gibt heute noch einen Themenweg

Ein beliebter Stopp auf den Spuren der „Schwarzwaldklinik“ bleibt auch das Heimatmuseum „Hüsli“ in Grafenhausen – das TV-Wohnhaus von Professor Brinkmann. Die Innenaufnahmen dazu entstanden damals in Hamburger Studios.

Im Ort Glottertal erinnert vieles immer noch an die TV-Klinik. Ein Themenweg führt zu den Drehorten, in Cafés hängen Fotos von Wussow, Gaby Dohm und Sascha Hehn, und selbst heute werden noch Autogramme alter Stars gehandelt.

Alle sechs Staffeln der „Schwarzwaldklinik“ sind gratis in der ZDF-Mediathek zu sehen.