Vor 14 Jahren bekam eine Agentur den Zuschlag für ihr Einheitsdenkmal – doch die „Waage“ steht noch immer nicht. Es ist nicht einmal klar, ob sie jemals fertig werden wird.
Von Roman Deininger und Roland Muschel, Stuttgart/ München
Ein Mal ist man auf dem Denkmal, das bis heute nicht gebaut wurde, gestanden. Es war ein Wintertag 2013, über einem sorgfältig umzäunten Industrieareal im Stuttgarter Stadtbezirk Bad Cannstatt hing der Nebel. Und dann lag es plötzlich vor einem: das Denkmal, das in Berlin an die deutsche Einheit erinnern sollte. Mitten in Stuttgart. Eine begehbare Schale, die sich wie eine Waage bewegt, wenn sich Menschen auf der einen oder der anderen Seite zusammentun. In Originalgröße: 50 Meter lang, 18 Meter breit. Gut, das mit der Bewegung musste man sich dazu denken: Das Modell war nicht aus Stahl und Beton, sondern aus Erde und Sand.