Ex-Stadtrat Jürgen Kasek steht wieder vor Gericht. Zum gestrigen, schweren Unfall an der Kreuzung Karl-Liebknecht-Straße/Richard-Lehmann-Straße mit einer Radfahrerin liegen ein paar mehr Details vor. Und: In Dresden gab es eine Razzia wegen Betrugsverdachts. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 22. Oktober 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Jürgen Kasek schweigt erst einmal vor Gericht

Der bekannte Grünen-Politiker, Aktivist und ehemalige Leipziger Stadtrat Jürgen Kasek muss sich seit heute – wieder einmal – vor dem Amtsgericht Leipzig verantworten. Hier war er erst Ende Juni verurteilt worden, in einer Sache, die mit der jetzigen aber nichts zu tun hat: Diesmal geht es um den Vorwurf unter anderem der missbräuchlichen Berufs- und Titelbezeichnung.

Laut Anklage habe sich Kasek 2022 über längere Zeit weiterhin als Rechtsanwalt präsentiert und Fälle übernommen, obwohl der studierte Volljurist seine Zulassung im Juli 2022 verloren hatte. Zum Auftakt des heutigen Prozesses schwieg der 44-Jährige, wie es weitergeht, bleibt offen. Es sind Verhandlungstage bis Ende November geplant. Mehr Informationen vom ersten Tag im Amtsgericht gibt es hier.

Schwerer Unfall an der Richard-Lehmann-Straße: Update

Gestern Nachmittag erreichte uns eine Meldung, die Schlimmstes befürchten ließ: Nicht zum ersten Mal hatte sich ein schwerer Verkehrsunfall ereignet, bei dem eine Radfahrerin von einem Lastwagen erfasst wurde. Bei gleicher Konstellation war eine Radlerin (33) Anfang Juli 2024 am Peterssteinweg gestorben, nachdem ein LKW sie während seines Spurwechsels überrollt hatte.

Man hofft inständig, dass dies beim gestrigen Fall nicht eintreten möge: Gegen 15:20 Uhr war eine 75-jährige Frau auf der Karl-Liebknecht-Straße stadtauswärts mit dem Fahrrad unterwegs, als ein nach rechts auf die Richard-Lehmann-Straße abbiegender Laster sie an der Kreuzung erfasste. Nach Angaben der Polizei von heute wurde die Betroffene schwer verletzt und nach erster Versorgung in ein Krankenhaus gebracht.

Unter anderem der 57-jährige LKW-Fahrer wurde durch ein Kriseninterventionsteam vor Ort betreut. Zur Höhe des Sachschadens gibt es noch keine Angaben. Zum Unfallhergang und dem Verdacht einer fahrlässigen Körperverletzung wird ermittelt.

Anleger getäuscht? Razzia bei Dresdener Geschäftsleuten

In insgesamt acht Dresdener Privatwohnungen und Geschäftsräumen fanden seit heute Morgen Durchsuchungen statt. Dies teilt das Landeskriminalamt (LKA) Dresden mit.

Im Visier der Ermittler stehen drei Personen im Alter von 49, 51 und 61 Jahren. Der jüngste des Trios soll ein Geflecht aus 19 Firmen unterhalten, das sich auf innovative Technologien und Recycling in Dresden spezialisiert hat. Der älteste Beschuldigte fungiere hierbei als Vertriebsleiter und der 51-Jährige als Verwalter des Finanzierungsunternehmens, so das LKA.

Nun steht der Verdacht auf ein „Geldkarussell“ im Raum. Über ein eigenes Finanzierungsunternehmen sollen die Männer Gelder privater Anleger akquiriert und innerhalb ihrer Firmenstruktur verteilt bzw. im Fall eines finanziellen Engpasses genutzt haben: „Den Beschuldigten wird vorgeworfen, die Anleger in diesem Zusammenhang sowohl über die Art der Investition als auch über die tatsächliche Verwendung der Gelder getäuscht zu haben. Des Weiteren sollen bei den Beschuldigten Vermögensarreste in Millionenhöhe umgesetzt werden.“

Die Ermittlungen dauern an.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Rechtsanwalts-Titel missbraucht? Ex-Stadtrat Jürgen Kasek wieder auf der Anklagebank

Einsamkeit: Gesundheitliche Risiken und Strategien – Gespräch mit Professorin Riedel-Heller, Teil 2

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Was sonst noch wichtig war:

Einen Tag früher als geplant ist die Baustelle auf der Karl-Liebknecht-Straße beendet und die Strecke wieder vollständig frei.

Man meint ja, man kennt oder ahnt irgendwie alle Absurditäten dieser Welt. Oder? Nein. Manchmal kommt immer noch etwas drauf, wenn es zum Beispiel wie hier darum geht, einen Rauschzustand herbeizuführen …

Nach seinen jüngsten Äußerungen reißt die Kritik an Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) nicht ab.

Russland hat die Ukraine einmal mehr massiv angegriffen.

Was morgen kommt:

Vielleicht der erste Herbststurm? Dick anziehen dürfte eine kluge Wahl sein …