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Seattle – Nächste Runde im Handelskrieg zwischen den USA und China: Als Reaktion auf die erhöhten US-Zölle auf chinesische Importe hat die chinesische Regierung offenbar die Fluggesellschaften des Landes angewiesen, bis auf Weiteres keine Flugzeuge, Teile oder zugehörige Ausrüstung von Boeing zu kaufen. Die USA hatten die Zolllatte zuletzt auf 145 Prozent gelegt, China zog mit 125 Prozent nach.
Diese Richtlinie betrifft große Fluggesellschaften wie Air China, China Eastern und China Southern und gilt offensichtlich auch für die Annahme von Flugzeugen, die sie zuvor bestellt haben. Denn erstmals wurden jetzt zwei zur Auslieferung bestimmte Boeing 737 MAX von China zurück in die USA zum Boeing-Werk in Seattle geflogen, wie „The Air Current“ zuerst berichtete.
Die für Xiamen Air bestimmte Boeing wurde von China zurück in die USA geflogen
Foto: Dan Catchpole/REUTERS
Die Jets waren für Xiamen Air bestimmt. Sie wurden erst im März von Seattle nach China geflogen und standen zuletzt im Boeing-Fertigungszentrum in Zhoushan in der Nähe von Shanghai. Dort erfolgen in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Flugzeughersteller COMAC u.a. Lackierung, und Innenausstattung der Jets. Seit rund sieben Jahren werden fast alle 737 MAX für China über Zhoushan ausgeliefert.
Im Boeing-Fertigungswerk im chinesischen Zhoushan werden seit 2018 fast alle Boeing 737 für den chinesischen Markt ausgeliefert
Foto: HPIC/dpa/picture alliance
Laut Daten von Flightradar24 wurden die Jets am 19. und 21. April von Zhoushan über die Pazifikinsel Guam rund 8000 Kilometer zurück nach Seattle geflogen und stehen nun wieder auf dem Boeing-Werksgelände. Auch Juneyao Airline hat die Auslieferung einer Boeing 787-9 ausgeschlagen. Vor dem Verbot standen bei Boeing Bestellungen chinesischer Fluggesellschaften für rund 130 Flugzeuge in den Büchern. Allein China Southern Airlines plante die Anschaffung von 103 Boeing-737-MAX-Jets.
Die erste der zwei für Xiamen Air vorgesehenen Boeing 737 MAX landete am 19. April wieder in Seattle
Foto: Dan Catchpole/REUTERS
Für den krisengeschüttelten amerikanischen Flugzeughersteller dürfte es allerdings nicht schwer sein, neue Abnehmer für nicht übernommene Boeing 737 MAX zu finden: Bis Ende März 2025 waren 4763 Flugzeuge dieses Typs bestellt, was 75,4 % des gesamten Auftragsbestands von Boeing ausmacht.
Besonders in Indien stehen Airlines für kurzfristig verfügbare 737 MAX Schlange. Auch Malaysia Airlines erklärte, sie befinde sich mit Boeing in Gesprächen über den Erwerb von Jets, die frei werden könnten, wenn die chinesischen Fluggesellschaften keine Lieferungen mehr annehmen.
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