Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Union (Quelle: IMAGO / Jan Huebner)

Stand: 22.10.2025 19:00 Uhr

Am Freitagabend (20:30 Uhr) ist der 1. FC Union in der Fußball-Bundesliga beim SV Werder Bremen zu Gast. Der schottische Stürmer Oliver Burke kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück – und die Bremer setzen auf einen formstarken Belgier.

Fakten zum Spiel

  • Eiserne Ausgeglichenheit: Nach den ersten sieben Bundesliga-Spieltagen weist Union Berlin eine Bilanz von drei Siegen, einem Unentschieden und drei Niederlagen auf.
  • Die elf bisher erzielten Tore entsprechen Unions xGoals-Wert, der zugleich ligaweit der fünfthöchste ist.
  • Steigende Formkurve: Werder Bremen sammelte in den vergangenen zwei Spielen vier Punkte und somit genauso viele wie in den ersten fünf Partien dieser Saison.

Die sportliche Situation beim SV Werder Bremen

Mit acht Punkten aus den ersten sieben Bundesliga-Spielen rangiert der SV Werder Bremen vor dem Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Union auf dem 12. Tabellenplatz – mit zwei Zählern Rückstand auf die Köpenicker. „Es ist grundsätzlich eine spannende Situation. Für den großen Umbruch, der immer noch stattfindet, ist es echt okay“, sagt Werder-Fan und -Podcaster Lars Knieper im Gespräch mit rbb|24. Neuzugänge wie Victor Boniface, Yukinari Sugawara und Cameron Puertas hätten die Ansprüche kurz vor dem Saisonstart zwar „deutlich verändert“, aber: „Vor der Saison hat kein Werder-Fan ernsthaft an Europa gedacht.“
 
Zumal die Bremer, die seit dieser Spielzeit von Horst Steffen trainiert werden, erneut mit Verletzungsproblemen zu kämpfen haben. „Wenn Spieler ausfallen, dann sind es Verteidiger“, so Knieper. „Das zieht sich leider durch die letzten Jahre. Durch diese mangelnde personelle Konstanz haben wir es schwer, gute Ergebnisse einzufahren.“

Auf diese Bremer sollte Union besonders achten

„Sugawara geht medial etwas unter, hat mich bis jetzt aber sehr positiv überrascht“, sagt Werder-Experte Knieper. „Er wurde als Reaktion auf Mitchell Weisers Kreuzbandriss geholt, spielt richtig stark und ist ein guter Ersatz auf der rechten Abwehrposition.“
 
Außerdem verweist er auf Samuel Mbangula, einen 21-jährigen belgischen Linksaußen, der im Sommer von Juventus an die Weser gewechselt ist und in seinen ersten sechs Bundesliga-Einsätzen prompt fünf Scorer-Punkte gesammelt hat (zwei Tore, drei Vorlagen). „Mbangula hat mich komplett beeindruckt. Er ist noch super jung und war gewissermaßen unser Königstransfer. Das ist ein Unterschiedsspieler, ein Einzelspieler, den wir so vorher nicht hatten“, analysiert Knieper.

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Das beschäftigt die Werder-Fans

Nach einem „aufregenden Sommer“, vielen Transfers und einem Trainerwechsel habe sich rund um den Bremer Osterdeich alles etwas beruhigt, berichtet Werder-Experte Knieper.
 
In der Vergangenheit habe es immer wieder Diskussionen darüber gegeben, ob Geschäftsführer Profifußball Clemens Fritz und Leiter Lizenzbereich Peter Niemeyer die richtigen seien. „Ich glaube, mit den letzten Transfers haben sie erstmal alle beruhigt“, sagt Knieper. „Und jetzt darf man gespannt sein, wie sich alles entwickelt.“
 
Und sonst so? „Werder musste seine Flutlichtanlage modernisieren, was für Fans natürlich ein großes Thema ist. Diese Masten sind ikonisch“, sagt Knieper.

Das sagen die Trainer

Steffen Baumgart (1. FC Union Berlin): „Wir wollen gucken, dass wir den klaren Ball nach vorne noch besser hinkriegen. Wir wollen uns noch mehr Chancen erspielen. Aber wir arbeiten nicht daran, dass wir noch mehr Ballbesitz haben. Sondern eher daran, dass wir noch klarer und deutlicher werden.“
 
SV Werder Bremen Trainer, Horst Steffen, wird sich erst am Freitagmittag auf der Presskonferenz zu Spiel äußern.

So könnte Union spielen

Stürmer Oliver Burke, der im Sommer ablösefrei aus Bremen nach Berlin gewechselt ist, steht Trainer Steffen Baumgart am Freitagabend (20:30 Uhr) wieder fit zur Verfügung. Beim 3:1-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach war der Schotte nicht zum Einsatz gekommen, nachdem er von einer Krankheit geschwächt wurde. „Die Woche hat er alles sehr, sehr gut gemacht, sehr gut trainiert“, so Baumgart. Folglich sei er bei der Rückkehr an alte Wirkungsstätte auch wieder ein Kandidat für die Startformation.
 
Die mögliche Startelf der „Eisernen“: Rönnow – Leite, Querfeld, Doekhi – Köhn, Kemlein, R. Khedira, Trimmel – Ansah, Ilic, Burke

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Die Prognose

Der Tipp des Gegner-Experten: „Ex-Spieler netzen immer gerne gegen Werder“, sagt Lars Knieper mit einem Lachen. „Ich erwarte kein ansehnliches Spiel, aber eine sportliche Reaktion der Bremer Mannschaft nach einem schwachen Spiel zuletzt. Burke wird zwar für Union treffen, am Ende wird Werder aber hoffentlich mit 3:1 gewinnen.“
 
Der Redaktionstipp: 1:1 – Union kann an die gute Leistung gegen Gladbach anknüpfen, holt auswärts einen Punkt und behauptet sich im sicheren Mittelfeld der Tabelle.

Sendung: DER TAG in Berlin & Brandenburg, 22.10.2025, 18 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg