Victor Osimhen jubelt gemeinsam mit Leroy Sane im Champions League Spiel gegen Bodo Klimt

Stand: 22.10.2025 20:44 Uhr

Die Lebensversicherung von Galatasaray hat wieder zugeschlagen: Victor Osimhen schoss sein Team beim 3:1 (2:0) in der Champions League gegen Bodo/Glimt mit einem Doppelpack (3. und 33. Minute) und einer Vorlage für Yunus Akgün (60.) im Alleingang zum Sieg. Leroy Sané war an keinem Tor beteiligt, überzeugte aber auch.


Sebastian Hochrainer

Schon zuvor gegen den FC Liverpool (1:0) war Osminhen mit seinem Tor der entscheidende Mann und hatte für die Überraschung gegen den englischen Meister gesorgt. Gegen Bodo/Glimt dauerte es auch nur wenige Momente, da war der Nigerianer schon wieder erfolgreich – dabei hatte man zuvor schon befürchten müssen, dass er ausgewechselt wird.

Osimhen hat erst Schmerzen und darf dann jubeln

Nach einem Zusammenprall mit Baris Yilmaz war Osimhen zu Boden gegangen und hatte offensichtlich Schmerzen. Kurz danach war aber nichts mehr davon zu sehen, als Mario Lemina ihn perfekt in Szene setzte und er den Ball direkt flach ins Eck zirkelte (3.). Damit hatte Osimhen in der Champions League in 75 Einsatzminuten bereits so viele Tore erzielt wie in 316 Minuten in der SüperLig, wo es für ihn nicht so gut läuft.

Dafür läuft es dort für Galatasaray, das in neun Spielen 25 von 27 möglichen Punkte geholt hat – und die bisher letzten drei dank Sané. Der Neuzugang vom FC Bayern München war in den vorigen Wochen in die Kritik geraten und hatte seinen Stammplatz verloren, im Istanbul-Derby bei Basaksehir bekam er aber wieder eine Chance und nutzte sie mit einem Doppelpack beim 2:1-Erfolg.

Sané und Osimhen – das passt

Und auch gegen Bodo/Glimt war der zuletzt nicht nominierte deutsche Nationalspieler richtig gut drauf und harmonierte perfekt mit Osimhen. Innerhalb von 60 Sekunden bereitete Sané seinem Kollegen zwei gute Kopfballchancen perfekt vor, beide Male konnte Nikita Haikin im gegnerischen Tor allerdings stark abwehren (7./8.). Kurz danach versuchte es Sané selbst, nach einem tollen Dribbling wurde sein Schuss aber noch abgeblockt (15.).

Im Anschluss verflachte die Partie, Galatasaray zog sich zurück und überließ dem Gegner den Ball – allerdings weit weg vom eigenen Tor. Es passierte nichts, dann hatte Osimhen die große Gelegenheit, Haikin hielt aber auch seinen Schuss mit der Pike aus kurzer Distanz stark (29.). Das Privatduell ging aber weiter und beim nächsten Mal war der „Gala“-Star wieder der Gewinner.

Galatasaray erhöht, Bodo/Glimt im Pech

Nach einem haarsträubenden Fehlpass lief Osimhen frei auf Haikin zu, umkurvte ihn und schob den Ball ins leere Tor zum 2:0 (33.). Es war der fünfte Torschuss des 26-Jährigen, der fünfte aufs Tor und der zweite ins Tor. Die gegnerische Defensive bekam den Angreifer gar nicht zu packen, auch kurz danach, als Sané ihn wieder perfekt bediente, Osimhen allerdings ausnahmsweise frei vor dem Tor verzog (43.).

Zuvor hatte Bodo/Glimt seine ersten Gelegenheiten, und zwar richtig gute. Zunächst dribbelte sich Jens Hauge frei vors Istanbuler Tor, schoss dann aber völlig freistehend daneben (39.), dann klatschte ein Distanzschuss von Sondre Fet an den Pfosten (43.). Diese Szene hatte es unmittelbar vor der Osimhen-Chance zum 3:0 gegeben.

Osimhen wird zum Balleroberer und Vorbereiter

Das dritte Tor hätte es in der zweiten Halbzeit beinahe gegeben, als wieder Osimhen frei aufs gegnerische Tor zulief. Diesmal passte der Topstürmer aber quer, war damit allerdings zu uneigennützig. Ein Verteidiger wehrte ab, dann kam Sané an den Ball, versuchte Haikin auszuspielen, doch der streckte noch die Hand in den Schuss des Ex-Bayern und parierte zum wiederholten Male stark (54.).

Zweimal hatte Osimhen den dritten Treffer verpasst – dann war er im großen Maße verantwortlich für ihn, erzielte ihn aber nicht selbst. 25 Meter vor dem gegnerischen Tor eroberte der 75-Millionen-Euro-Mann den Ball und spitzelte ihn sofort auf Akgün, der frei durch erst an Haikin scheiterte, aber im Nachschuss das 3:0 erzielte (60.).

Das Spiel war entschieden, weil „Gala“ Osimhen hatte und Bodo/Glimt fast im Minutentakt schlimme Fehler machte.

„Gala“ ohne Gündogan, nur Haikin verhindert Debakel

Und Osimhen war noch längst nicht fertig – allerdings auch Haikin nicht. Nach 66 Minuten ging das Duell der beiden in die nächste Runde, der Torhüter stoppte den frei auf ihn zulaufenden Stürmer bei seinem ersten Abschluss und hielt dann auch noch den Nachschuss. Das Ergebnis war schon deutlich – doch wie deutlich wäre es geworden, wenn Haikin keinen richtig guten Tag erwischt hätte?

Dennoch war es auch ein richtig guter Tag für Galatasaray – obwohl der mit einer schlechten Nachricht begonnen hatte. Denn Trainer Okan Buruk musste auf Ilkay Gündogan verzichten, der sich im Abschlusstraining am Vortag eine Muskelverletzung zugezogen hatte. „Das hat uns sehr geärgert“, sagte Buruk – das Spiel dürfte für ihn zumindest für den Abend ein Trost gewesen sein.

Doch die Null wie gegen Liverpool konnte sein Team nicht halten. In der 76. Minute kam Bodo/Glimt zum Ehrentor, Andreas Helmersen traf per Kopf aus kurzer Distanz. Kurz zuvor war Osimhen bei seiner Auswechslung mit Standing Ovations verabschiedet worden – ohne ihn passierte in der „Gala“-Offensive nicht mehr allzu viel.