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„Where Are We Now?“ hieß die ohne Ankündigung auf YouTube veröffentlichte Comeback-Single David Bowies aus dem Jahr 2013. Dass sie gerade hierzulande so innig geliebt werden würde, offenbarte sich nach 20 Sekunden, in der zweiten Songzeile: „Had to get the train, from Potsdamer Platz.“ Er sang über Berlin.

Fast zehn Jahre hatte David Bowie der Musikwelt den Rücken gekehrt. Keine Alben. Keine Tournee. Er gab auch keine Interviews. Man wusste nicht, wie es ihm geht – neun Jahre nach einem Herzinfarkt, der ihm fast das Leben gekostet hätte. Man wusste auch nicht, wie er auf seine eigene Arbeit blickte, ob er überhaupt noch Lust hatte, an der eigenen Legende zu stricken. Ob er überhaupt noch über das Gestern nachdachte.

Nun wusste man es. Seine Rückkehr befasste sich mit jener Zeit, von der niemand ahnte, dass sie seine liebste war: sein Leben in West-Berlin 1977 und 1978. Eine Hochphase des Kalten Kriegs, mit einer geteilten Stadt, die sich im Auge jenes atomaren Sturms befand, den die Blockmächte zu entfachen drohten.

Bowie und West-Berlin

Bowie war der einzige ausländische Superstar, der in jenen Jahren im Glamour-befreiten West-Berlin lebte (sein Freund Iggy Pop folgte ihm später nach Schöneberg, aber als Sänger der längst aufgelösten Stooges war er fast in Vergessenheit geraten). Bowie war dann irgendwann weitergezogen. Er hatte viele Wohnsitze. Zunächst London, natürlich, New York, Los Angeles, später die Bahamas und Barbados. Aber es war Berlin, das Wehmut in ihm weckte. Das hat die Stadt ihm nie vergessen. Hätte er je davon singen können, wie er beseelt die Straßen von L.A. entlang spaziert – jene Metropole, vor der er sich im Kokainwahn derart fürchtete, dass er so gut wie nie aus seiner Limousine ausstieg?

In „Where Are We Now?“ zeichnet er das alte West-Berlin nach: „Dschungel“ (die Diskothek), „Nürnberger Straße“, „KaDeWe“, dazu die „Bösebrücke“, die beide Stadtteile verband. Wer alt genug war, erinnerte sich auch dank der in Song-Form gegossenen Schwelgerei dieses Briten an eine morbid-faszinierende Ära in Grautönen zurück, die durch „Christiane F.“ und Bowies Soundtrack-Beiträge geprägt war.

Bowies Comeback und Vermächtnis

Das Comeback David Bowies mit der Single, dem dazugehörigen Album „The Next Day“ und sein Weg zum schwarzen Stern, seiner letzten Platte „Blackstar“, erzählen wir in unserer Titelgeschichte der ROLLING-STONE-Ausgabe 11/25.

Beigelegt ist eine Welt-exklusive Vinyl-Single mit dem letzten Song, den David Bowie vor seinem Tod im Januar 2016 aufgenommen hat: I Can’t Give Everything Away“. Die B-Seite zeigt ein Gravur-Motiv aus „Blackstar“. Hier bestellen!

„I Can’t Give Everything Away“ auf Seven-Inch. Nur erhältlich mit der ROLLING-STONE-Ausgabe 11/25

Die 7-Inch-Single erscheint in einem stabilen, aufwendig gestalteten Karton-Cover und auf schwerem Vinyl. Sie ist ausschließlich mit der deutschen Ausgabe des ROLLING STONE erhältlich und nicht im Handel.