
Juwelen im Wert von geschätzt 88 Millionen Euro – für deren Diebstahl hat die Direktorin des Pariser Louvre nun Verantwortung übernommen. Das Museum sei außen nicht gut genug überwacht gewesen, es sei aber auch keine „Festung“.
Drei Tage nach dem Kronjuwelen-Diebstahl im Pariser Louvre hat die Museumsdirektorin „schreckliches Versagen“ eingeräumt. In einer Aussage vor dem Kulturausschuss des französischen Senat erklärte Laurence des Cars, sie haben ihren Rücktritt angeboten, das sei von Kulturministerin Rachida Dati aber abgelehnt worden.
Die Ausstattung mit außen angebrachten Überwachungskameras sei „unzureichend“, sagte des Cars. „Das ist unser Schwachpunkt.“ An der Fassade der von dem Diebstahl betroffenen Apollo-Galerie gebe es nur eine einzige Kamera, und die habe nicht das betroffene Fenster im Visier gehabt, sagte des Cars. „Wir haben die Ankunft der Diebe nicht mitbekommen“, räumte sie ein.
„Museen sind keine Festungen“
Die Alarmanlage habe jedoch funktioniert, und die Angestellten hätten sich korrekt verhalten, betonte die Museumsdirektorin. Sie forderte die Einrichtung eines Polizeipostens im Inneren des Museums und kündigte , dass es bei der Umsetzung des Sicherheitsplans „keine Verzögerungen“ geben werde.
„Museen sind keine Festungen und werden es auch nicht werden. Es liegt in ihrer Natur, offen zu sein“, so des Cars. Die Direktorin betonte, sie habe wiederholt darauf hingewiesen, dass die Sicherheit des jahrhundertealten Gebäudes in einem schlechten Zustand sei. „Die Warnungen, die ich ausgesprochen hatte, sind letzten Sonntag auf schreckliche Weise wahr geworden“, sagte sie.
Juwelen im Wert von etwa 88 Millionen Euro
Das Museum öffnete am Mittwoch das erste Mal wieder seit dem Einbruch am Sonntagmorgen, bei dem mit Hilfe eines Lastenaufzugs acht mit Diamanten und Edelsteinen verzierte Schmuckstücke der französischen Monarchie gestohlen wurden. Die erbeuteten Juwelen hatten nach Angaben der Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau einen Schätzwert von 88 Millionen Euro.
Der Lastenaufzug stammt ursprünglich von dem deutschen Unternehmen Böcker, das den Umstand nun für eine humorvolle Werbeanzeige nutzte. „Wenn’s mal wieder schnell gehen muss“, steht neben einem Bild des vor dem Louvre geparkten Möbelaufzugs, das Böcker in Onlinediensten veröffentlichte.