Sperrige Namen haben die Funktionen, die Microsoft nun aufs Altenteil schiebt: Virtualisierungsbasierte Sicherheitsenklaven (VBS) und Windows UWP Map Controls und zugehörige APIs. Dahinter verbergen sich Funktionen, die Nutzerinnen und Nutzer nicht direkt zu Gesicht bekommen, sondern mit denen Entwickler Kontakt haben.
Microsoft nennt diese Funktionen nun auf der Webseite für die abgekündigten Windows-Funktionen. Die virtualisierungsbasierten Sicherheitsenklaven, auf englisch virtualization-based security enclaves (VBS) genannt (nicht zu verwechseln mit Visual-Basic-Skripten, die die Abkürzung VBS teilen), stellen eine softwarebasierte „Trusted Execution Environment“ (TEE) bereit. Dahinter stecken isolierte Adressräume und virtualisierte Maschinen, die Code und Daten in geschützten Bereichen von dem „normalen“ Programm- und Kernel-Code abschotten. Verschlüsselungsfunktionen werden oftmals in solchen TEEs angeboten, sie können auch TPM-Funktionen bereitstellen. Für gewöhnlich stellen Prozessoren und Betriebssysteme solche Bereiche bereit, etwa auf ARM-basierten Android-Smartphones; Microsoft hält ebenfalls solche Bereiche vor.
Sicherheitsfunktion fliegt aus älteren Windows-Funktionen raus
Diese Funktion wirft Microsoft in Kürze aus Windows 11 23H2 und älteren sowie aus Windows Server 2022 und Betriebssystemversionen davor raus. Sie bleiben für Windows 11 24H2 sowie Windows Server 2025 und jeweils neueren Fassungen verfügbar. Entwickler müssen gegebenenfalls die SDKs und Visual Studio auf neueren Stand bringen. Wer auf der Kundenseite noch ältere Windows-Fassungen einsetzt und diese Funktionen für die Software benötigt, muss die Aktualisierung des Windows-Betriebssystems in absehbarer Zeit einplanen.
Bereits vor zwei Wochen hat Microsoft die „Microsoft UWP Map Control“ und „Windows Maps Platform APIs“ abgekündigt. Dahinter verbirgt sich die Unterstützung für Karten-Apps, wobei Microsoft die Systeme „Bing Maps for Enterprise“ sowie „Azure Maps“ zusammenführen unter dem Dach des letztgenannten Dienstes betreiben will. Wer in seinem Programmcode auf die Windows UWP Map Control setzt, sollte sich innerhalb eines Jahres um einen Ersatz auf Basis von Azure Maps umsehen. Auf der Ersatz-Ressourcen-Website zu abgekündigten Funktionen verlinkt Microsoft für Entwickler hilfreiche Anleitungen zum Wechsel, Code-Beispiele und die Blogs zu den beiden Maps-Diensten.
Nicht jede Ankündigung für veraltete Funktionen erhält Microsoft jedoch auch aufrecht. Anfang April hat Microsoft erklärt, dass das Ende der Driver Synchronization in WSUS – geplant am 18. April dieses Jahres – nun doch erst mal auf die lange Bank geschoben wird. Rückmeldungen aus der Kundschaft haben gezeigt, dass diese Funktion insbesondere für den Inselbetrieb, also in isolierten Netzwerken wie beispielsweise auf Schiffen, derzeit noch unverzichtbar ist.
(dmk)