Stand: 22.04.2025 10:51 Uhr
Morgen steht Kiel die größte Evakuierung des vergangenen Jahrzehnts bevor. Mehr als 11.500 Menschen müssen ihre Wohnungen verlassen. Eine britische Fliegerbombe soll am Mittag entschärft werden.
Nach Angaben der Polizei müssen für eine Bombenentschärfung in Kiel mehr als 11.500 Anwohnerinnen und Anwohner morgen früh raus aus ihren Häusern und Wohnungen. Laut Stadt sind das so viele, wie noch nie in den vergangenen zehn Jahren. Davor wurde den Angaben zufolge keine Statistik geführt. Somit ist es womöglich die größte Evakuierung für eine Bombenentschärfung in der Geschichte der Landeshauptstadt.
Bei Sondierungsarbeiten im Kieler Stadtteil Dietrichsdorf waren Mitarbeitende einer Kampfmittelräumfirma in der Nähe der Johannisburger Straße auf eine 250 Kilogramm schwere britische Bombe gestoßen.
Weltkriegsbombe in einem „guten Zustand“
Bei der Entschärfung kann es laut Polizei auch zu einer geplanten Teilsprengung kommen. Nach Auskunft des Kampfmittelräumdienstes ist die Bombe aber insgesamt in einem guten Zustand. Aufgrund der Lage der Bombe wird ein Sperrgebiet im Umkreis von etwa 1.000 Metern eingerichtet.
Notunterkunft in der Ellerbeker Schule
Bis 12 Uhr müssen alle Anwohnerinnen und Anwohner ihre Häuser und Wohnungen verlassen haben. Eine Notunterkunft finden ab 11 Uhr diejenigen, die nicht anderweitig unterkommen können, in der Ellerbeker Schule (Klausdorfer Weg 62-64).
Wer Hilfe beim Verlassen der Wohnungen benötigt, soll sich frühzeitig beim Servicetelefon der Kieler Berufsfeuerwehr melden (0431 / 590 55 55). Die Nummer ist heute von 8 bis 16 Uhr sowie morgen ab 8 Uhr erreichbar. Weitere Informationen zur Entschärfung gibt es auf der Homepage der Stadt Kiel.
Evakuierung: Dieses Gebiet ist betroffen
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Auf einer Liste aller Straßen und Kleingärten im Evakuierungsgebiet können Sie herausfinden, ob sie von der Räumung betroffen sind.
B502 und Heikendorfer Weg zunächst weiter befahrbar
Für die Entschärfung will die Polizei diverse Straßen sperren. Während der Evakuierung können Autofahrende die B502 sowie den Heikendorfer Weg bis zum Ostuferhafen trotzdem in beide Richtungen befahren. In diesem Bereich ist es jedoch nicht erlaubt, das Fahrzeug zu verlassen oder sich länger in dem Bereich aufzuhalten, sagt die Polizei nach ausreichender Prüfung des Kampfmittelräumdienstes.
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Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord |
Nachrichten für Schleswig-Holstein |
23.04.2025 | 08:00 Uhr
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