Die Stadt Leipzig hat in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters jetzt den Planungs- und Baubeschluss zur Instandsetzung des Industriestammgleises IP Nord auf den Weg gebracht. Die Maßnahme umfasst die Erneuerung von rund fünf Kilometern Gleisanlage sowie die Errichtung einer Blinklichtanlage am Bahnübergang Handelsring.
Erklärtes Ziel: die Sicherstellung der Betriebssicherheit und die langfristige, zuverlässige Nutzbarkeit der Infrastruktur für ansässige Unternehmen wie das BMW-Werk und den Logistikpark Leipzig. Die abschließende Entscheidung zum Vorhaben obliegt dem Stadtrat.
Die Maßnahme soll die technische Infrastruktur und damit die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Standorts Leipzig nach Angaben der Stadt stärken. Clemens Schülke, Bürgermeister für Wirtschaft, Arbeit und Digitales, betont: „Die Modernisierung des Industriestammgleises ist eine Investition in die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts. Sie verbessert die Anbindung des Industrieparks Nord und sorgt dafür, dass der Bahnverkehr sicher und effizient bleibt – ein klares Signal der Stadt für unsere Unternehmen vor Ort. Gerade in Zeiten des Sparens sind Investitionen in die Wirtschaftsinfrastruktur besonders wichtig.“
Die Investitionssumme beläuft sich auf insgesamt 6,9 Millionen Euro, die Gelder werden vollständig aus städtischen Mitteln getragen. Die Bauarbeiten sind in drei Abschnitten für die Jahre 2026 und 2027 angesetzt und erfolgen in enger Abstimmung mit den Anschlussnehmern.
Einbau von langlebigen Betonschwellen
Auf insgesamt gut 3,4 Kilometern der Gesamtstrecke sollen dann Betonschwellen eingebaut werden. Diese haben eine Lebensdauer von 60 Jahren und halten somit doppelt so lang wie die bisher verbauten witterungsanfälligeren Holzschwellen.
Im Bauabschnitt I erfolgt der Schwellentausch vom Bahnhof Mockau bis zur Weiche BMW/ Neue Messe einschließlich des Gleisbogens bis zum Bahnübergang Mockauer Ring. Nach der Abzweigung zur Neuen Messe sind bereits Betonschwellen verbaut. Im zweiten Bauabschnitt werden die letzten verbliebenen Holzschwellen im Bereich Logistikpark ausgetauscht und gleichzeitig die Weichen erneuert.
Erneuerung von Schienen und Weichen, Freistaat finanziert Großteil
Zusätzlich zu den neuen Schwellen sind gut ein Kilometer Schienen und zehn Weichen zu erneuern. Im dritten Bauabschnitt soll zudem eine Lichtzeichensignalanlage errichtet werden, um künftig die Sicherheit von Auto-, Rad- und Fußgängerverkehr am Bahnübergang Handelsring zu erhöhen.
Der Freistaat Sachsen unterstützt die technische Sicherung des Bahnübergangs voraussichtlich mit rund 340.000 Euro und trägt damit 75 Prozent der Gesamtkosten für diese Maßnahme.
Hintergrund zum Industriestammgleises IP Nord
Die Gleisanlage wurde 1994 von einem privaten Investor gebaut. Nach dessen Geschäftsaufgabe übernahm die Stadt Leipzig die Bahnanlagen. 2002 wurde die Gleisanlage dann erweitert und an das BMW-Werk angeschlossen. Als Eigentümerin und Betreiberin des Eisenbahnanschlussgleises trägt die Stadt Leipzig die Verantwortung für die Betriebssicherheit und Nutzbarkeit der Gleisanlage.