Auffälligkeit in neuer Statistik
So viele Menschen pendeln nach Köln
23.10.2025 – 10:41 UhrLesedauer: 2 Min.
Gleisbett zwischen Kölner Hauptbahnhof und S-Bahn-Haltestelle Hansaring (Symbolfoto): In Großstädten ist der ÖPNV besonders gefragt. (Quelle: Christoph Hardt/imago-images-bilder)
Jeden Werktag kommen fast 400.000 Menschen nach Köln, um hier zu arbeiten – das ist Rang eins in NRW. Beim Blick in die Statistik fällt noch etwas auf.
Die Pendlerstrecken nach Köln sind in NRW am stärksten frequentiert – zu diesem Schluss kommt eine Erhebung des Statistischen Landesamts IT.NRW. Demnach pendelten im Jahr 2024 täglich 373.902 Menschen zur Arbeit nach Köln.
Damit liegt Köln landesweit auf Platz eins, vor Düsseldorf (341.422) und Essen (168.226). Bundesweit rangiert die Rheinmetropole auf Rang vier der Pendler-Metropolen hinter München, Berlin und Frankfurt am Main.
Während täglich Hunderttausende nach Köln strömen, verlassen vergleichsweise wenige Kölner ihre Stadt zum Arbeiten: Mit einer Auspendelquote von nur 29,7 Prozent weist Köln nach Münster (26,1 Prozent) die niedrigste Quote in ganz Nordrhein-Westfalen auf. Das bedeutet: Anders als in anderen Städten arbeiten die Kölner meist auch in ihrer Stadt.
Landesweit pendelten 2024 insgesamt fünf Millionen Menschen über ihre Wohnortgrenzen hinweg zur Arbeit – ein Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Weitere 4,4 Millionen Nordrhein-Westfalen arbeiteten dort, wo sie auch wohnen.
Die Pendlerströme im Westen konzentrieren sich dabei nach wie vor auf die Nord-Süd-Achse von Bonn bis Duisburg sowie die West-Ost-Achse von Mönchengladbach über das Ruhrgebiet bis nach Dortmund und Bielefeld.
Das Auto bleibt das mit Abstand wichtigste Verkehrsmittel für Pendler: 68 Prozent der abhängig Erwerbstätigen in NRW fuhren 2024 überwiegend mit dem Pkw zur Arbeit. 14 Prozent nutzten öffentliche Verkehrsmittel, 10 Prozent das Fahrrad, Pedelec oder E-Bike. Nur 6 Prozent gingen zu Fuß.
In Großstädten wie Köln mit mehr als 500.000 Einwohnern ist der ÖPNV allerdings deutlich stärker: Hier nutzten 29 Prozent Bus und Bahn – in Kleinstädten bis 20.000 Einwohner waren es nur fünf Prozent. Entsprechend fuhr in Großstädten gut die Hälfte (53 Prozent) mit dem Auto, in kleineren Gemeinden dagegen 80 Prozent.
Die meisten Pendler im Westen haben keinen allzu langen Arbeitsweg: 69 Prozent benötigten 2024 weniger als eine halbe Stunde bis zum Arbeitsplatz. Fast die Hälfte (49 Prozent) wohnte weniger als zehn Kilometer vom Arbeitsplatz entfernt.
Allerdings musste jeder fünfte Arbeitnehmer (20 Prozent) mindestens 25 Kilometer zurücklegen – fünf Prozent sogar 50 Kilometer oder mehr. Für Köln selbst bot die Behörde keine Zahlen an, nur für die Arbeitnehmer in NRW als Gesamtheit.
Die Zahlen basieren auf dem Mikrozensus 2024, einer repräsentativen Befragung von einem Prozent der Bevölkerung durch das Statistische Landesamt IT.NRW.
