Elon Musk

Stand: 23.10.2025 10:36 Uhr

Tesla hat trotz eines Verkaufsrekords einen Gewinneinbruch erlitten. Doch Elon Musk setzt künftig ohnehin weniger auf Elektroautos denn auf den Aufbau einer „Roboter-Armee“ – die er gerne unter seiner Kontrolle hätte.

Tesla hat im dritten Quartal einen Rekordumsatz erzielt – und dennoch einen Gewinneinbruch erlitten. Der von Elon Musk geführte Elektroauto-Hersteller verdiente gut 1,37 Milliarden Dollar, das waren 37 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Auslöser für den Umsatzrekord war das Auslaufen der US-Elektroauto-Subventionen Ende September. Viele Interessenten wollten sich zuvor noch schnell die Steuergutschrift von 7.500 Dollar sichern. Diese vorgezogenen Käufe dürften nun aber bereits ab dem laufenden Quartal fehlen, sind Experten überzeugt.

„Tesla ist als früherer Überflieger seit längerem im ’normalen‘ und harten Autogeschäft angekommen“, kommentierte der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer die Quartalszahlen. Für das laufende Vierteljahr erwartet er einen Absatzrückgang.

Musk setzt auf humanoide Roboter

Tesla-Chef Elon Musk dürfte das allerdings womöglich gar nicht allzu sehr grämen – für ihn sind nämlich nicht Elektroautos sondern autonomes Fahren und vor allem humanoide Roboter die Zukunft des Konzerns. Das machte er am Abend bei der Vorstellung der Quartalszahlen einmal mehr deutlich.

Musk beharrte darauf, dass die humanoiden „Optimus“-Roboter des Konzerns das Potenzial hätten, zum „größten Produkt aller Zeiten“ zu werden. Er hoffe, die Produktion der Roboter bis Ende kommenden Jahres zu starten.

Tesla-Aktionäre sind nicht begeistert

Für Aufsehen sorgte der Tesla-Chef besonders mit der Frage, ob er, nachdem er eine riesige „Roboter-Armee“ erschaffen habe, irgendwann einfach abgesetzt werden könne. Der Tech-Milliardär sprach davon, dass er nicht unbedingt volle Kontrolle wolle, aber zumindest einen „starken Einfluss“ auf diese „Roboter-Armee“ haben müsse. Andernfalls sei ihm nicht wohl bei dem Gedanken.

Anleger reagierten wenig begeistert auf Musks „Visionen“: Während der Tesla-Chef über seine „Roboter-Armee“ sprach, rutschte die Tesla-Aktie im nachbörslichen US-Handel immer tiefer in die Verlustzone. Im frühen Handel an der Frankfurter Börse notiert das Papier rund 4,4 Prozent im Minus.

Kritik an Musks Billionen-Plan

Bei Präsentation der Quartalszahlen ließ sich Musk aber nicht nur über Roboter-Zukunftsvisionen aus: Der Milliardär warb auch für den Plan, ihm die Aussicht auf ein neues Aktienpaket zu gewähren, das seine Tesla-Beteiligung auf rund 25 Prozent hochschrauben könnte. Die Aktionäre werden darüber am 6. November abstimmen.

Musk soll die Aktien in mehreren Schritten erhalten, wenn über ein Jahrzehnt bestimmte Zielmarken im Tesla-Geschäft und beim Aktienkurs erreicht werden. Er wäre damit auf Kurs, ein Billionär zu werden. Zuletzt kam er nach Schätzungen des Finanzdienstes Bloomberg auf ein Vermögen von 455 Milliarden Dollar.

Das Vorhaben des Tesla-Verwaltungsrates ist nicht unumstritten. Mit ISS und Glass Lewis sprachen sich zwei einflussreiche Unternehmen, die Empfehlungen für Aktionäre abgeben, gegen den Vergütungsplan aus. Musk kanzelte sie deswegen als „Unternehmensterroristen“ ab.