Zu spät sollte man in der Halloween-Nacht in München nicht losziehen. Ab zwei  Uhr werden die Lichter in der Regel schon wieder angeknipst und die Party ist vorbei – wegen des Tanzverbots an Allerheiligen. Diejenigen, die sich gerne als Hexe, Vampir oder Fledermaus verkleiden, kommen dennoch auf ihre Kosten. Ein besonderes Event gibt es dieses Jahr im Motorama in der Rosenheimer Straße 30.

Dort, wo sich sonst der übliche Einkaufstrubel abspielt, gibt es von 16 Uhr an Performances, Konzerte und Installationen. Das Bündnis „München ist Kultur“ will mit dem Halloween-Spektakel „Dawn of the Death of the Arts“ auf die drastischen Sparmaßnahmen in der Münchner Kulturszene aufmerksam machen. In Anlehnung an den Zombie-Film „Dawn of the Dead“ soll das Einkaufszentrum als Kulisse für die mehr als 50 Künstler und Künstlerinnen aus München und Umgebung dienen. Für Oliver Becker vom Bündnis „München ist Kultur“ liegt „der eigentliche Horror im Außen und der Gesamtsituation“ – auch in Anbetracht der aktuellen Weltlage. Das Event soll ein Zeichen sein, „von Hoffnung, Solidarität und Zusammenhalt“.

Die „Express Brass Band“ spielt zu Halloween im Motorama.Die „Express Brass Band“ spielt zu Halloween im Motorama. (Foto: Wolfgang Ramadan)

Um 16 Uhr startet das Kinder- und Familienprogramm im Kinderbereich der Stadtbibliothek. Dort können sie sich bis 19 Uhr schminken lassen und Veranstaltungen wie die Grusel-Lesung um 16.45 Uhr oder das Theaterstück „Prinzessin Siebenschön“ um 17.15 Uhr besuchen. Für Erwachsene finden im Anschluss ab 21 Uhr bis in den frühen Morgen Performances und Konzerte statt. Die Münchner Symphoniker eröffnen das Event, die Express Brass Band spielt um 22.45 Uhr und der Münchner Kneipenchor singt um 23.30 Uhr. Wer noch nach Kostümen sucht, wird dort vielleicht bei der Kostümversteigerung der Kammerspiele um 22 Uhr fündig.

An Halloween gibt es in München aber natürlich noch viel mehr. In der Pathologie in Schwabing führt der Leichenpräparator Alfred Ripertinger um 17.30 Uhr durch die Räume am Kölner Platz 1. Als Teil der Führung wird der Münchner Sektionssaal besichtigt, der bereits Drehort für den „Tatort“, die Fernsehserie „der Alte“ und „Die Eberhofer Krimis“ war.

Was wäre Halloween ohne die Rocky Horror Picture Show? Der Mathäser Filmpalast feiert 50 Jahre des Kultfilms (Bayerstraße 3-5, 19 Uhr) mit einer Drag-Show mit anschließender Vorführung des Films. Zum Abschluss gibt es eine „Rocky Horror Halloween Party“ in der Kinobar mit Kostümwettbewerb – die beste Verkleidung gewinnt eine Kinoflatrate. Und das Kino Museum Lichtspiele, in dem der Film seit mehr als 48 Jahren läuft, zeigt ihn an Halloween und an Allerheiligen gleich viermal hintereinander in der Originalversion (Lilienstraße 2, ab 16.15 Uhr).

Bei der Halloween Soirée im Künstlerhaus am Lenbachplatz darf ab 20 Uhr getanzt werden. Einen „schaurigen Halloween Rave“ mit Techno in düsterer Atmosphäre veranstaltet das Kulturhaus Milbertshofen (Curt Mezger Platz 1) um 22.30 Uhr und die Theaterfabrik (Musenbergstraße 40, 18 Uhr). Wer seine schauerliche bessere Hälfte suchen und finden will, geht zur „Halloween Single Party“ im Palais (Arnulfstraße 16, 21 Uhr). Eine Nacht voller Performances und Akrobatik mit Grusel-Stimmung bietet die „Samhain Circus Madness“ im Pepe Dome im Ostpark (Albert-Schweizer-Straße 24, 19 Uhr). Das „Lokoo – Halloween Horrorkeller Festival“ im Löwenbraukeller hingegen verspricht Bayerns größte Halloween-Party zu sein, auf vier Stages verteilen sich Feuershows, Akrobatik und düstere Visuals mit elektronischen Sounds (Nymphenburger Straße 2, 18 Uhr).