Ganz Deutschland war süchtig nach der TV-Serie „Die Schwarzwaldklinik“. Vor 40 Jahren, am 22. Oktober 1985, lief im ZDF die erste Folge. Millionen schalteten Woche für Woche ein, wenn Chefarzt Klausjürgen Wussow (†78) alias Prof. Brinkmann das Skalpell ansetzte. Die „Schwarzwaldklinik“ wurde zum Straßenfeger und machte das deutsche Fernsehen der 80er-Jahre zum goldenen Zeitalter der Familienserien.
Zum runden Jubiläum blickt BILD zurück auf den Zauber jener TV-Zeit, als Geschichten noch im Schwarzwald, am Wörthersee oder in Berliner Villen spielten. Was wurde aus den legendären Drehorten, an denen damals Tränen flossen, Romanzen begannen und TV-Geschichte geschrieben wurde?
„Die Schwarzwaldklinik“ (1985–1989)
Die heutige „Thure von Uexküll“-Klinik im Glottertal bei Freiburg diente als Außenkulisse. Heute ist dort eine psychosomatische Klinik untergebracht. Kein Zutritt für Touristen, aber der Andrang der Fans hält bis heute an. Der Blick durchs Tor – Pflicht für Nostalgiker! Die Innenaufnahmen wurden im Studio in Hamburg gedreht.
Die „Thure von Uexküll“-Klinik heute. Hier wurden in den 80ern die Außenaufnahmen von „Die Schwarzwaldklinik“ gedreht
Foto: Christian Böhmer/dpa
„Ein Schloss am Wörthersee“ (1990–1992)
Roy Black erbt in der Serie als Lennie Berger das „Schlosshotel Velden“. Das Original steht tatsächlich am Kärntner Wörthersee. Heute ein Luxushotel der Falkensteiner-Gruppe. 5 Sterne, Champagner statt Komparsen, aber der Charme ist geblieben.
Roy Black (damals 47, gestorben mit 48) im Mai 1990 vor dem Schloss in Velden am Wörthersee
Foto: picture-alliance / dpa
Immer noch ein Hingucker: Das Schlosshotel heute
Foto: IMAGO/Zoonar
„Ich heirate eine Familie“ (1983–1986)
Das berühmte Haus (das zweite Domizil) der Familie rund um Peter Weck alias Werner Schumann liegt im Berlin-Steglitz in der Straße Am Fichtenberg. Damals noch TV-Kulisse, heute ein privates Wohnhaus. Unauffällig, mit vielen Bäumen bewachsen.
Die ZDF-Serie „Ich heirate eine Familie“ war ein Knüller: Peter Weck (damals 53, heute 95, v.l.), Tarek Helmy (damals 8, heute 50), Julia Biedermann (damals 16, heute 58), Timmo Niesner (damals 12, heute 53), Thekla Carola Wied (damals 39, heute 81). Das Haus gibt es noch immer in Berlin
Foto: picture alliance / Sammlung Richter/Max Kohr
„Die Wicherts von nebenan“ (1986–1991)
In der Serie „Die Wicherts von nebenan“ ging es um das Alltagsleben einer typischen West-Berliner Mittelstandsfamilie. Gedreht wurde in Berlin-Wilmersdorf. Die fiktive Familie wohnte in einem typischen Gründerzeithaus im Falterweg. Das Gebäude existiert noch.
Dieses Haus in Berlin-Wilmersdorf diente für die „Wicherts“-Außenaufnahmen als Kulisse. Die Innenaufnahmen wurden im Studio in München gedreht
Foto: Sven Darmer
„Lindenstraße“ (1985–2020)
Die Kult-Kulisse in Köln-Bocklemünd wurde nach Serienende 2022 abgebaut. Wo Mutter Beimer kochte, stehen heute nur noch Betonreste. Der Abriss tat vielen Fans weh – ein Stück Fernsehgeschichte ist verschwunden. Das Gelände soll nun renaturiert werden.
Letzte Dreharbeiten 2019: Schauspielerin Marie-Luise Marjan (damals 79, heute 85) und Schauspieler Moritz Sachs (damals 41, heute 47) schauen sich in der Kulisse der ARD-Vorabendserie „Lindenstraße“ um
Foto: dpa
März 2022: Bagger reißen die „Lindenstraße“-Filmkulisse auf dem Studiogelände ab
Foto: Ludolf Dahmen/dpa
Mehr zum Thema„Das Erbe der Guldenburgs“ (1987–1990)
Gedreht wurde auf Gut Wotersen bei Lauenburg in Schleswig-Holstein. Das Anwesen ist privat, aber noch immer prachtvoll. Das Herrenhaus ist nicht zugänglich, der Hof und die Hallen werden für Veranstaltungen vermietet.
Die ARD-Serie „Das Erbe der Guldenburgs“ war prominent besetzt. Es geht um eine deutsche Adelsfamilie in Schleswig-Holstein, die um den Erhalt ihres Bier-Imperiums kämpft
Foto: picture alliance /
Wunderschön anzuschauen: Das Herrenhaus von Gut Wotersen ist nicht öffentlich zugänglich
Foto: picture alliance / Zoonar