Exemplare des Comics "Asterix in Lusitania" liegen in einer Buchhandlung.

Stand: 23.10.2025 14:37 Uhr

Die wackeren Gallier Asterix und Obelix sind wieder da – und bei den Verlagen läuft die Produktion auf Hochtouren. Allein in Deutschland besteht die Erstausgabe des Comics aus 1,8 Millionen Exemplaren.


Cai Rienäcker

Eine Druckmaschine der Bertelsmann-Tochter Mohn Media in Gütersloh wirft knapp ein Quadratmeter große farbige Papierbögen aus. Darauf sind Asterix, Obelix und Idefix gleich vierfach zu sehen, wie sie auf schwarz-weißem Kopfsteinpflaster vom Meer heraufsteigen, vorbei an pastellfarbenen Häusern, an denen Kabeljau zum Trocknen am Balkongeländer hängt.

Aus jedem gedruckten Bogen werden vier deutschsprachige Cover des neuen Bandes mit der Überschrift „Asterix in Lusitanien“. Vier von insgesamt 1,8 Millionen Exemplaren der Erstausgabe.

Steigende Verkaufszahlen bis Weihnachten

Wolf Stegmaier ist Leiter des Berliner Egmont-Ehapa-Verlags, über den die deutschsprachige Version läuft. Er hat schon einige Asterix-Ausgaben an den Start gehen sehen. Wir sehen normalerweise zwei Peaks. Es geht jetzt los gleich nach Release und dann die zwei Wochen danach, wenn es sich herumspricht, dass es ein neues Asterix-Album gibt, dann gibt’s einen großen Peak“, so Stegmaier. Vor Weihnachten gehe es noch mal richtig zur Sache und dann sei der Großteil der Auflage weg.

Der vor zwei Jahren erschienene Vorgänger-Band „Die weiße Iris“ war einer der erfolgreichsten in der Geschichte der deutschsprachigen Asterix-Hefte. Er trug maßgeblich dazu bei, dass die unter dem Dach des dänischen Medienkonzerns Egmont in Berlin vereinigten deutschen Comic-Titel 2023 einen Umsatz von etwas über 60 Millionen Euro erwirtschafteten, ein Plus von gut sechs Prozent.

Verlag verzeichnet Umsatzplus nach „Asterix“-Verkaufsstart

Egmont verlegt in Deutschland auch den Klassiker „Walt Disneys Lustiges Taschenbuch“ sowie andere Comics und Magazine aus der Welt von Micky Mouse und Donald Duck. Im vergangenen Jahr gab es keinen neuen Asterix und schon sank der Umsatz beim Berliner Egmont-Verlag wieder um zwölf Prozent. Durch den Verkaufsstart von „Asterix in Lusitanien“ verspricht man sich bei Egmont nun wieder ein Umsatzplus.

Auch beim Verlag Hachette in Paris, dem Asterix-Rechte-Inhaber, erhofft man sich einiges von der neuen Ausgabe. Isabelle Magnac, Leiterin des verantwortlichen Bereichs Hachette Illustré, sagt, für den Verlage stehe viel auf dem Spiel: „Das wird der größte Verkaufsposten dieses Jahr, sogar der letzten zwei Jahre, da Asterix ja nur alle zwei Jahre erscheint. Auch jenseits der Zahlen hängen unsere Teams sehr stark an diesen mythischen Comicfiguren.“

Dabei sind Asterix, Oberlix und Idefix, deren weltweite Copyrights bei Hachette liegen, längst mehr als nur Comic-Figuren. Schon 1967 gab es den ersten Asterix-Film.

Starker Markenname und andauernder Mythos

In diesem Frühjahr ging nun auch eine Netflix-Serie an den Start. Nach Informationen von Hachette ist die Serie weltweit ein Riesenerfolg. Im vergangenen Jahr wurde der 65. Geburtstag von Asterix mit verschiedenen Veranstaltungen in Frankreich gefeiert.

Und dann gibt es noch den „Parc Astérix“ nördlich vor Paris, der gerade Investitionen von 250 Millionen Euro angekündigt hat, um seine Position als zweitgrößter Freizeitpark in Frankreich zu behaupten.

All diese wirtschaftlichen Aktivitäten tragen dazu bei, die Marken Asterix, Obelix und Idefix zu stärken und den Mythos nicht abbrechen zu lassen.

400 Millionen verkaufte Exemplare weltweit

1959 haben René Goscinny und Albert Uderzo die unbeugsamen Gallier rund um Asterix zum Leben erweckt. Weltweit wurden seitdem 400 Millionen Exemplare des Kult-Comics verkauft, davon rund ein Drittel in den deutschsprachigen Raum.

Und auch von den älteren Heften werden noch immer einige verkauft. „Wir verkaufen immer noch jedes Jahr an die 700.000 Exemplare der Backlist jedes Jahr. Auch das ist Wahnsinn“ sagt Stegmaier vom Berliner Egmont-Verlag. „Da sollte man denken, jeder hat eigentlich schon so einen Asterix oder alle Asterix zu Hause stehen, aber da scheint’s immer noch Nachholbedarf zu geben.“

In Deutschland bekommt man die Softcover-Ausgabe des neuen „Asterix in Lusitanien“ für 7,99 Euro. Die französische Originalversion der Reise nach Portugal gibt es im Heimatland der Gallier nur im Hardcover und ist rund drei Euro teurer.