Dresden – Ihre charakteristischen Doppeltürme auf dem Hügel ragen über die Landeshauptstadt. Was man aus der Ferne nicht sieht: Die bekannte Christuskirche in Dresden bröckelt dramatisch.

Risse im Mauerwerk, Schäden im Fundament: Der denkmalgeschützte Bau der Christuskirche in Dresden-Strehlen wackelt – unter anderem wegen Erschütterungen der unzähligen Lkw, die täglich vorbeifahren. Die Situation ist bedrohlich.

Zu viel Lkw-Verkehr setzt Wahrzeichen zu

Die Christuskirche wurde 1905 geweiht und gilt mit ihren Jugendstil-Elementen im Altarraum als erste moderne Kirche Deutschlands. Nun braucht sie dringend Hilfe!

Riesiger Riss im Innenraum der  Kirche

Im Inneren der Kirche, die unter Denkmalschutz steht, sind die Risse deutlich zu erkennen

Foto: Barbara Klepsch/Facebook

Die Kirche beauftragte bereits ein Langzeit-Rissmonitoring. Auch Kulturministerin Barbara Klepsch (59, CDU) machte sich vor Ort ein Bild von der Lage: „Seit Jahren verstärkt sich die Rissbildung im Mauerwerk der Kirche und in den umliegenden Gebäuden des historischen Dorfkerns von Altstrehlen“, schreibt sie in den sozialen Medien.

Fernverkehr und Trockenheit sind schuld an Rissen

Nun soll der Sakralbau nicht länger in seinen Grundfesten erschüttert werden, fordert der zuständige Stadtbezirksbeirat Dresden-Prohlis. Das Gremium bittet die Stadt bis Ende 2025 um ein Verkehrskonzept, „wie die Befahrung mit Lkw, Bussen und anderen schweren Fahrzeugen eingeschränkt werden kann.“

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Die Mitglieder bewerteten in ihrer letzten Sitzung kurz vor Ostern die Risse als gefährlich. „Diese gefährden mittelfristig die Standfestigkeit der Gebäudesubstanz“, heißt es im Protokoll.

Der Stadtteilbeirat bezieht sich dabei auf externe Prüfer: Die Befahrung mit Bussen und Schwerverkehr sei gemäß einem Gutachten der Erdlaboratorium Dresden GmbH mitverantwortlich für Schwingungen, die verschärfend auf den Schaden an der Kirche einwirkten.

Blick in den Innenraum mit den Jugendstil-Elementen

Wunderschön: Blick in den Innenraum der Kirche mit den Jugendstil-Elementen

Foto: picture alliance / imageBROKER

Außerdem sei die Trockenheit schuld an der Misere. Durch das fehlende Wasser ziehe sich der Baugrund zusammen (Phänomen des sogenannten Sommerfrosts). Die tiefen Wurzeln später gepflanzter Bäume würden zusätzlich Nässe aus dem von Dürre geplagten Erdreich saugen, schreibt das Internetportal Tag24 in Bezug auf die Gutachter-Ergebnisse. Auch das sorge für Schäden an der Stabilität.