Stuttgart – Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in Baden-Württemberg müssen in einem Geflügelbetrieb im Alb-Donau-Kreis rund 15.000 Tiere getötet werden.

Das nachgewiesene Virus war zuvor durch das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt worden, wie das Landwirtschaftsministerium in Stuttgart (Baden-Württemberg) mitteilte.

Mehrere Regionen in Deutschland betroffen

Das FLI hatte zuvor bereits den Verdacht auf eine Infektion mit dem hochpathogenen aviären Influenzavirus (HPAIV) des Subtyps H5N1 – umgangssprachlich als Vogelgrippevirus bekannt – bei eingesandten Kranichproben aus mehreren Bundesländern bestätigt. Auch mehrere Geflügelbetriebe in anderen Regionen Deutschlands sind bereits betroffen.

Die Ausbreitung der Vogelgrippe unter Kranichen hat nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) ein in Deutschland bislang nicht gekanntes Ausmaß angenommen.

Eine Häufung verendeter Tiere, so wie in diesem Herbst, sei bislang noch nicht beobachtet worden, sagte eine Sprecherin des für Tierseuchen zuständigen Bundesinstituts. Auch zahlreiche Geflügelbetriebe in mehreren Bundesländern sind betroffen.

Mehr zum ThemaAgrarminister beraten am Abend

Die Agrarminister von Bund und Ländern beraten am Donnerstagabend über die Ausbreitung der Vogelgrippe bei Kranichen und Geflügelbetrieben. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) habe ein Treffen mit seinen Amtskollegen einberufen, teilte seine Behörde mit.

Ziel sei ein abgestimmtes, gemeinsames Vorgehen. „Bund und Länder ziehen dabei an einem Strang und arbeiten eng und entschlossen zusammen, um die Situation unter Kontrolle zu halten“, hieß es.

Vogelgrippe tötet Kraniche: Mehr als 1000 Tiere in Brandenburg verendetMehr als 1000 Tiere an Vogelgrippe verendet

Quelle: Reuters23.10.2025

Tausende tote Kraniche in Ostdeutschland

Ersten Schätzungen zufolge sind bislang rund 2000 Kraniche während ihres alljährlichen Vogelzugs nach Süden in deutschen Rastgebieten an der Geflügelpest verendet. Allein in Nordbrandenburg wurden nach Behördenangaben fast 1000 tote Tiere geborgen – die Suche dauert an.

An einem Stausee an der Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt wurden mehr als 500 tote Kraniche gefunden, über 100 in der Mecklenburgischen Seenplatte. Da der Höhepunkt der Kranichrast erst noch erwartet wird, rechnen Fachleute mit deutlich höheren Zahlen.

Als Reaktion auf die zunehmende Zahl bestätigter Fälle hat das Friedrich-Loeffler-Institut in seiner aktuellen Bewertung das Risiko weiterer Ausbrüche in Geflügelhaltungen sowie bei Wildvögeln von „mäßig“ auf „hoch“ heraufgestuft.