Effiziente Augsburger Frühstarter gegen Ingolstädter Unterzahlexperten mit viel Puckbesitz – unter dieser Überschrift hatte das Panther-Derby am 13. Spieltag der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gestanden. Die bewahrheitete sich am Donnerstag auch, am Ende setzte sich der AEV knapp mit 4:2 (2:1, 0:1, 2:0) durch und überholte dank des sechsten Sieges in Serie den ERC in der Tabelle.

„Am Ende war es nicht gut genug, wir haben nicht hart genug gespielt und sind nicht hart genug zum Tor gezogen“, meinte Philipp Krauß bei Magenta Sport. „Wir müssen einfacher spielen, nicht zu kompliziert und einfach mal abziehen. Augsburg hat es vorgemacht.“ AEV-Verteidiger Max Renner lobte seinen Goalie Peyton Jones für 34 Paraden.

Beim ERC war Philipp Preto für Peter Spornberger in die Verteidigung gerückt, die Augsburger mussten auf den angeschlagenen Goalie Michael Garteig verzichten. Dessen Vertreter Jones stand direkt unter Videobeobachtung, doch der Puck hatte nach Philipp Krauß’ und Kenny Agostinos früher Doppelchance die Torlinie nicht überschritten (2.).

ERC macht das Spiel, Augsburg die Tore

Die Gäste ließen die Augsburger zunächst überhaupt nicht in ihren Rhythmus kommen, machten Druck und verbuchten noch zwei weitere Top-Chancen: Zunächst knallte Myles Powell den Puck nach schöner Powerplay-Kombination knapp am Tor vorbei (9.), dann lenkte Austen Keating die Hartgummischeibe ans Gestänge (11.).

Ingolstadt machte das Spiel – doch Augsburg machte die Tore: Riley Damiani schnappte sich einen Abpraller von ERC-Goalie Brett Brochu und bediente Joe Cramarossa, der ohne Probleme einschob (14.). Zum zehnten Mal in Folge hatten die Oberbayern das 0:1 kassiert – und als Madison Bowey nach gewonnenem Bully raketenartig zum 2:0 für den AEV traf (17.), war der Verlauf der Partie komplett auf den Kopf gestellt.

Die Donau-Panther fanden allerdings eine rasche Antwort: Am Ende eines Konters hatte Daniel Schmölz nach klugem Zuspiel Sam Ruopps wenig Mühe und verkürzte (17.). Im zweiten Überzahlspiel hatte Philipp Krauß das 2:2 auf dem Schläger (22.), bei Gleichzahl war es Peter Abbandonato (25.). Erneut im Powerplay hatte Powell nach Alex Bretons Vorarbeit Pech mit einem Lattenkreuz-Treffer (30.).

Gutes Ingolstädter Mitteldrittel

Zur Mitte der Partie, die die 6179 Zuschauer in dieser Phase nicht mit vielen Highlights verwöhnte, durfte dann Augsburg erstmals mit einem Mann mehr ran – die dickste Chance vergab jedoch Keating, der mit einem Solo an Jones scheiterte (31.).

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Aufseiten der Gastgeber verzog Thomas Schemitsch (35.) und Anthony Louis traf den Pfosten (40.), doch insgesamt gaben die Ingolstädter klar den Ton an (20:10 Torschüsse nach 40 Minuten). Weil sie aber auch ihre vierte Überzahlgelegenheit nicht nutzen konnten, schienen sie mit unverändertem Spielstand in die zweite Pause zu gehen – bis Kyle Mayhew ein verhängnisvoller Fehler unterlief. Der AEV-Verteidiger verlor hinter dem eigenen Tor die Scheibe, Schmölz sagte Danke und bediente Riley Barber – der elfte Saison-Streich des Top-Torjägers bedeutete das 2:2 (40.). Um ein Haar jedoch hätten die Schwaben in Person von Louis sofort zurückgeschlagen, doch ein überragender Ruopp-Hecht verhinderte Sekunden vor Ablauf des Drittels das 2:3 aus ERC-Sicht.

Augsburg hat den längeren Atem

„Wir müssen aufpassen bei den Augsburger Kontern“, warnte Schmölz, doch vergeblich: Cramarossa kam mit Tempo über links, und Christian Hanke reagierte in der Mitte am schnellsten (44.). Die erneute Führung verlieh den Hausherren Auftrieb, trotzdem hätte Barber fast das 3:3 durch Jones’ Beine geschafft (49.).

Nun ging es mit offenem Visier hin und her, beide Teams leisteten sich den einen oder anderen Fehler. Profitieren konnte davon niemand, auch wenn sich vor allem der ERC angesichts von am Ende 36:17 Torschüssen redlich mühte. 90 Sekunden vor Schluss verließ Brochu das Eis zugunsten eines sechsten Feldspielers, doch Agostino und Powell vergaben im Gewühl vor Jones die letzten Chancen (60.). 7,5 Sekunden vor Schluss machte Alex Blank alles klar.

Augsburger Panther: Jones – Mayhew, Bowey; Button, Schemitsch; van der Linde, Renner – Kunyk, Wohlgemuth, Busdeker; Louis, Grenier, Blank; Cramarossa, Damiani, F. Elias; M. Elias, Henriquez, Hanke; Zwickl. ERC Ingolstadt: Brochu – Breton, Ellis; Ruopp, Hüttl; Preto, Tropmann – Agostino, Powell, P. Krauß; Schmölz, Abbandonato, Barber; Sheen, Girduckis, Keating; J. Krauß, Pietta, Kharboutli.Schiedsrichter: Hebert/Cespiva. – Tore: 1:0 Cramarossa (14.), 2:0 Bowey (17.), 2:1 Schmölz (18.), 2:2 Barber (40.), 3:2 Hanke (44.), 4:2 Blank (60./EN). – Strafminuten: 10/6. – Zuschauer: 6179 (ausverkauft).

DK