Viele YouTuber haben in den vergangenen Jahren den Sprung von Online ins Kino gewagt und sich mit einem Spielfilmdebüt auf der großen Leinwand ausprobiert. Wenigen ist das so gut gelungen wie den Brüdern Danny Philippou und Michael Philippou, die direkt einen Horror-Hype ablieferten, der weltweit das Publikum schockte.

Die Rede ist von Talk to Me, der 2022 auf dem Adelaide Film Festival in Australien seine Premiere feierte und danach einen beachtlichen Siegeszug über weitere Filmfestivals angetreten hat. In Deutschland war er etwa auf der Berlinale und beim Fantasy Filmfest zu sehen. Jetzt gibt es ihn noch für kurze Zeit bei Amazon Prime im Abo.

Nur noch kurz bei Amazon Prime: Der Horror-Hype Talk to Me verschwindet in 3 Tagen

Talk to Me reiht sich in eine Strömung ein, die das Horror-Kino seit einigen Jahren fest im Griff hat: Ein vergangenes Trauma der Hauptfigur spielt eine entscheidende Rolle im Hinblick auf das gezeigte Grauen. In diesem Fall lernen wir die 17-jährige Mia (Sophie Wilde) kennen, die vor zwei Jahren ihre Mutter verloren hat.

Langsam, aber sicher versucht sie, wieder am normalen Leben teilzunehmen. Doch es fällt ihr schwer. Als an ihrer Schule ein Snapchat-Video viral geht, in dem eine Person Kontakt mit dem Jenseits aufnimmt, zeigen sich Mia und ihre Freund:innen fasziniert davon und wollen den Trick mit einer einbalsamierten Hand nachmachen.

Wer jene einbalsamierte Hand im Zuge einer Séance berührt und „Ich lasse dich herein“ sagt, bietet seinen Körper als Gefäß für einen Geist an, der sich dann unmittelbar in der echten Welt zu Wort melden kann. Bei einer Berührung von mehr als 90 Sekunden kommt es jedoch zu verheerenden Folgen: Der Geist verlässt den Körper nicht mehr.

Streaming-Tipp bei Amazon Prime: Talk to Me schockiert mit richtig gruseligen Horror-Bildern

Aus einem vermeintlich harmlosen Partyspiel wird schnell bitterer Ernst: Als hätte Mia noch nicht genug emotionalen Ballast mit sich herumzuschleppen, gerät sie nun auch mit unheimlichen Kräften aneinander und droht mehr und mehr den Bezug zur Realität zu verlieren, was in geradezu schwindelerregenden Bildern gezeigt wird.

Die Philippou-Brüder setzen ihren ersten abendfüllenden Spielfilm packend in Szene und wissen genau, wie sie ihre Schocks am effizientesten platzieren können. Talk to Me fühlt sich jung, dynamisch und frisch an, selbst wenn das dramaturgische Grundgerüst nicht das originellste ist. Die emotionale Reise ist dennoch sehr nachvollziehbar.

Dazu gesellen sich ungewohnte Kameraperspektiven und abgründige Aufnahmen, die komplett aus der stylishen Oberfläche ausbrechen. Eben noch bewegten wir uns in einer modernen Welt mit hellen Smartphone-Lichtern. Plötzlich färbt sich alles rot und wir steigen selbst hinab in eine Hölle aus weggesperrten Gefühlen.

Talk to Me war ein riesiger Hit im Kino. Bei einem Budget von gerade einmal 4,5 Millionen US-Dollar konnte der Film am Ende 92 Millionen US-Dollar einspielen. Die Philippou-Brüder arbeiten derzeit an einer Fortsetzung und haben zuletzt den nicht weniger verstörenden Bring Her Back auf die große Leinwand gebracht.