Im Polizeipräsidium Rheinpfalz will man junge Menschen für die Kriminalpolizei gewinnen. Sprecher Thorsten Mischler erklärt im Interview, wie das gelingen soll.

Herr Mischler, was genau passiert bei der „Crime Night“?
Wir möchten den Teilnehmern die Arbeit der Kriminalpolizei näherbringen und sie erlebbar machen. Viele Menschen kennen Ermittlungsarbeit nur aus Krimiserien wie „Tatort“. Bei der „Crime Night“ stellt zum Beispiel das Kommissariat für Brandermittlungen seine Arbeit vor. Unsere Kolleginnen und Kollegen zeigen, welche Geräte und Techniken sie vor Ort verwenden, um Spuren zu sichern und herauszufinden, ob ein Brand durch Technikfehler oder Brandstiftung verursacht wurde. Auch die richtige Sicherung von Rauschgift können wir zeigen. Zudem stellt die Fahndungseinheit ihre Arbeit vor. Diese Einheit ist für die Vollstreckung von Haftbefehlen zuständig, etwa wenn Personen nach einer Verurteilung nicht zum Strafantritt erscheinen. Sie arbeiten oft verdeckt oder zivil und ermitteln auch zu ungewöhnlichen Zeiten. Ein spannendes Feld, das vielleicht an Serien wie „Cobra 11“ erinnert, wenn auch mit realistischeren Anforderungen. Ein weiteres Highlight ist die Präsentation der Kriminaltechnik. Im Polizeipräsidium werden zwei Tatorte aufgebaut, an denen die Teilnehmenden selbst aktiv werden können. Sie lernen beispielsweise, Fingerabdrücke zu sichern oder DNA-Spuren zu analysieren – echte kriminaltechnische Arbeit also.

Warum gibt es diese Veranstaltung?
Seit 2024 ist es möglich, direkt bei der Polizei als Kriminalpolizistin oder Kriminalpolizist einzusteigen. Das ist eine Neuerung, denn bisher waren alle Anwärter zunächst Schutzpolizisten, bevor sie sich nach der Ausbildung oder dem Studium zur Kriminalpolizei bewerben konnten. Nun gibt es die Option, direkt in diesen Bereich einzusteigen, und diese Möglichkeit wollen wir speziell mit der „Crime Night“ bewerben.

An welche Zielgruppe richtet sich das?
Hauptsächlich an junge Menschen, die vorhaben, das Abitur zu machen, oder an diejenigen, die bereits ihr Abitur abgeschlossen haben. Aber auch Personen, die eine Berufsausbildung machen oder bereits einen Beruf erlernt haben und sich für die Polizei interessieren, sind willkommen. Unsere Veranstaltung soll ihnen die Möglichkeit geben, zu prüfen, ob der Polizeidienst – speziell in der Kriminalpolizei – für sie infrage kommt. Wir informieren an diesem Tag auch über die Studienvoraussetzungen und den Bewerbungsprozess.

Es handelt sich erst um die zweite „Crime Night“ in Rheinland-Pfalz. Wie lief die Premiere im vergangenen Jahr?
Die Veranstaltungen im vergangenen Jahr waren ein Erfolg, sie waren gut besucht und ausgebucht. Insgesamt hatten wir 64 Teilnehmende bei den drei Terminen in Ludwigshafen, Neustadt und Landau. In diesem Jahr ist die Veranstaltung in Landau bereits komplett ausgebucht, obwohl sie erst am 14. November stattfindet. Wir sind zuversichtlich, dass wir auch die anderen Termine vollständig belegen können.

Pressesprecher des Polizeipräsidiums Rheinpfalz Thorsten Mischler. Pressesprecher des Polizeipräsidiums Rheinpfalz Thorsten Mischler.Foto: KUNZ

Termin

Die „Crime Night“ der Polizei Rheinland-Pfalz findet am 14. November statt. Veranstaltungen gibt es in Ludwigshafen, Neustadt, Landau, Germersheim und Pirmasens. Die Veranstaltung in Ludwigshafen beginnt um 15.30 Uhr und endet um 19.30 Uhr. Das Mindestalter für die Teilnahme ist 15 Jahre, vorherige Anmeldung ist erforderlich. Weitere Informationen gibt es im Netz unter polizei.rlp.de/crimenight.