Berlin – 4775 Schüsse fielen im vergangenen Jahr in Deutschland. Laut BKA-Statistik wurde nirgends so häufig scharf geschossen wie in Berlin!
Auch bei den erfassten Fällen, bei denen mit Waffen gedroht wurde, steht die Hauptstadt laut Bundeskriminalamt unter den ersten drei Städten und wird nach Einschätzung von Experten in diesem Jahr wieder die Spitzenposition übernehmen.
Allein im Oktober rückte die Berliner Polizei bereits zu sieben Einsätzen aus, weil geschossen wurde oder Schüsse angedroht wurden. Immer häufiger nehmen die Täter dabei in Kauf, dass völlig unbeteiligte Männer, Frauen und Kinder dabei verletzt werden könnten.
Schon 7 Einsätze allein im Oktober wegen tatsächlichen oder angedrohten Schüssen
► 22. Oktober – Mann (45) auf Aldi-Parkplatz niedergeschossen
Der Parkplatz des Discounters in Berlin-Mariendorf. Polizisten befragen Augenzeugen
Foto: Axel Billig / Pressefoto Wagner
Bei laufendem Betrieb, eine halbe Stunde vor Ladenschluss, feuerten Unbekannte auf dem Parkplatz eines Discounters in Mariendorf mehrere Schüsse auf einen 45-Jährigen ab.
Mindestens drei Projektile trafen ihn, der Mann wurde lebensgefährlich verletzt. Nach den Tätern wurde eine Großfahndung ausgelöst, die Ermittler gehen davon aus, dass das Opfer getötet werden sollte.
► 21. Oktober – Schüsse auf Auto, Drogen sichergestellt
Eine Person wird am 21.10. festgenommen
Foto: Axel Billig / Pressefoto Wagner
Gegen 2.30 Uhr alarmierten Anwohner die Polizei, weil sie in der Bülowstraße (Berlin-Schöneberg) mehrere Schüsse gehört hatten. Dann raste ein Auto davon. Wenige Minuten später wurden wenige hundert Meter entfernt an der Kreuzung Kurfürstenstraße/An der Urania zwei Männer (22 und 23) mit schweren Schussverletzungen entdeckt. Sie kamen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. In der Nähe nahmen Ermittler zwei 21-Jährige fest, stellten eine beachtliche Menge Drogen sicher.
► 15. Oktober – Schüsse aus Auto, zwei Verletzte, zwei Festnahmen
Bei Schüssen in der Adalbertstraße wird auch ein BVG-Bus getroffen
Foto: Axel Billig / Pressefoto Wagner
In Kreuzberg feuern Unbekannte mehrere Schüsse aus einem fahrenden Auto ab. Ein Verletzter wird in der Naunynstraße mit einem Schuss ins Bein gefunden und ins Krankenhaus gebracht. Ein weiterer Verletzter geht selbst ins Krankenhaus. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort und stellt fest, dass Projektile auch einen BVG-Bus getroffen haben. Zwei Verdächtige werden in Neukölln gefasst.
► 14. Oktober – Schüsse auf Mann und seine Schwestern
Gegen 21.30 Uhr fallen Schüsse, während ein 25-Jähriger mit seinen beiden 20- und 26-jährigen Schwestern vor einem Mehrfamilienhaus an der Alexandrinenstraße (Kreuzberg) steht. Die Geschwister bleiben unverletzt. Später kann die Polizei in Neukölln zwei Tatverdächtige festnehmen.
► 12. Oktober – Schüsse auf Café
Unbekannte feuern mehrere Schüsse auf ein geschlossenes Lokal in Kreuzberg ab.
► 12. Oktober – Mann bei Streit in Lokal niedergeschossen
Gegen 5 Uhr kommt es in einer Kneipe an der Neuköllner Straße zum Streit zwischen mehreren Männern. Ein 24-Jähriger, der schlichten will, wird niedergeschlagen. Ein weiterer zieht eine Waffe und schießt einem 22-Jährigen ins Bein. Schläger und Schütze flüchten. Die Opfer werden schwer verletzt.
► 7. Oktober – McDonalds mit Waffe überfallen
Gegen 2 Uhr überfallen zwei bewaffnete und maskierte Männer das Fast-Food-Restaurant an der Rudower Straße, versprühen Reizgas und flüchten mit dem Kasseninhalt. Eine 32-jährige Mitarbeiterin wird verletzt.
7. Oktober: Bewaffneter Überfall auf McDonalds
Foto: Axel Billig / Pressefoto Wagner