
Nach der zweiten ernüchternden Zweitliga-Niederlage steckt Greuther Fürth in der Krise. Gegen Karlsruher geht Trainer Thomas Kleine ins Risiko – und verliert.
Die SpVgg Greuther Fürth hat in der 2. Fußball-Bundesliga am Freitag die nächste deutliche Niederlage kassiert. Nach dem 1:4 (0:2) gegen den Karlsruher SC und Gegentoren durch Fabian Schleusener (3.), Lilian Egloff (34.) und Marvin Wanitzek (79., 90.+5) droht den Fürthern der Absturz auf den Relegationsplatz. Kapitän Branimir Hrgotas Anschlusstreffer (90.) kam zu spät. Mit 27 Gegentoren stellen sie die mit Abstand anfälligste Defensive der Liga.
Vor der Länderspielpause war Fürth bei der SV Elversberg 0:6 untergegangen, seit nun vier Spielen gab es keinen Sieg mehr. Trainer Thomas Kleine überraschte mit der Startformation, setzte Kapitän und Schlüsselspieler Hrgota auf die Bank. Auf der Linksverteidigerposition verhalf er dem 21-jährigen David Abrango zum Startelfdebüt.
Schleusener und Egloff haben einen Lauf
Doch statt einer Trotzreaktion gab es eine enttäuschende Leistung und einen frühen Gegentreffer. Ein Abpraller landete 20 Meter vor dem Tor bei Kobald. Dessen Direktabnahme misslang zwar, sprang aber als Aufsetzer vors Tor, wo Schleusener den Kopf reinhielt und über Torwart Pelle Boevnik hinweg abfälschte.
Fürth wirkte anschließend verunsichert, brachte offensiv kaum etwas zustande. Als nach etwa einer halben Stunde leichte Besserung eintrat, fiel das nächste Gegentor. Wieder landete der Ball nach einer Abwehraktion am 16er bei einem Karlsruher. Egloff schloss volley ab und traf platziert ins rechte Eck. Schleusener und Egloff haben damit in drei Zweitligaspielen in Folge getroffen.
Chancen-Dreierpack für KSC
Fürth kam ohne Wechsel aus der Kabine, aber mit mehr Schwung, aggressiverem Pressing. In der 54. Minute hatte Toptorschütze Noel Futkeu die große Chance zum Anschlusstreffer, scheiterte aber an Torwart Hans Christian Bernat.
Karlsruhe blieb anfangs auffällig passiv, hatte dann aber innerhalb von zwei Minuten drei dicke Chancen – unter anderem einen Pfostenkopfball von Marcel Beifuß.
Hrgotas Jokertor kommt zu spät
Kurz darauf, in der 69. Minute, brachte Kleine Hrgota ins Spiel – und mit ihm Julian Green und Jomaine Consbruch. Allerdings hatte erneut der KSC eine große Gelegenheit, Schleusener passte allerdings in aussichtsreicher Schussposition zu ungenau.
Consbruch sendet in der 75. Minute noch ein Lebenszeichen mit einem Abschluss, aber kurz darauf sorgte Wanitzek für die Entscheidung. Karlsruhes Kapitän verwertete eine flache Hereingabe von Schleusener. Hrgotas Anschlusstor nach schöner Einzelleistung war nur noch Ergebniskosmetik – es war Hrgotas erster Treffer am zehnten Spieltag. In der Nachspielzeit setzte Wanitzek für Karlsruhe mit einem schönen Distanzschuss sogar noch einen drauf.
Fürth in Paderborn, Karlsruhe gegen Schalke
Fürth und Kleine stehen nun am Sonntagmittag beim SC Paderborn (13.30 Uhr) unter Druck. Karlsruhe empfängt am Samstagmittag den FC Schalke 04 (13.00 Uhr).