Als wären neun Verletzte und ein gelb-gesperrter Spieler nicht schon bitter genug, kam am Freitag auch noch ein Kranker auf die Ausfall-Liste. Stürmer Lars Lokotsch (29/Magen- und Darminfekt) wird Zweitligist Münster in Magdeburg (So./13:30 Uhr/live bei Sky) ebenfalls nicht zur Verfügung stehen…

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Happy-End(e) nach Tränenwoche. Preußen-Coach setzt auf Schulterschluss!

Neu-Trainer Alexander Ende (46) schüttelte am Freitag auf der Pressekonferenz selbst ungläubig den Kopf: „Nein, so etwas habe ich zuvor noch nie erlebt.“ Die letzten Tage waren für ihn auch emotional sehr herausfordernd. Vor allem der Kreuzbandriss von „Fußballgott“ Simon Scherder (32) setzte ihm wie allen „Schwarz-Weiß-Grünen“ mächtig zu. „Er hat mir direkt nach der Diagnose eine Sprachnachricht geschickt, in der seine Stimme immer wieder brüchig wurde. Beim Reinhören kamen sogar mir die Tränen und ich habe ich ein Taschenbuch voll geweint. Es ging einfach nicht anders,“ gibt Ende offen und ehrlich zu.

Preußen-Trainer Alexander Ende muss gegen Magdeburg notgedrungen durchrotieren. „Charalambos „Babis“ Makridis (l.) könnte dabei eine Sturm-Alternative sein

Preußen-Trainer Alexander Ende muss gegen Magdeburg notgedrungen durchrotieren. „Charalambos „Babis“ Makridis (l.) könnte dabei eine Sturm-Alternative sein

Foto: Jan Fromme /firo Sportphoto

Für Scherder ist es bereits der dritte Kreuzbandriss seiner Karriere (BILD berichtete), der ihn mindestens sechs bis neun Monate außer Gefecht setzt. Doch Ende hofft, dass sich das „Preußen-Urgestein“ trotzdem während der langen Reha so oft wie möglich im Kreis der Mannschaft blicken lässt. „Weil Simon auch als Mensch und Charakter in der Kabine für alle einfach unfassbar wichtig ist!“

Elf seiner Profis auf einen Schlag raus – also ein komplettes Team. Dennoch bläst Münsters Chefcoach vor der schwierigen Auswärtsaufgabe beim Tabellenletzten in Magdeburg keine Trübsal, sondern verbreitet stattdessen (Zweck-)Optimismus. „Mit einem kräftigen Schütteln ist mein Körper wieder in eine straffe Haltung übergegangen. Kopf hoch, Brust vor. Wir haben schließlich oft genug betont, eine starke Gruppe zu sein. Nun können sich die Spieler beweisen, die bisher nicht so häufig eingesetzt wurden. Darin sehe ich kein Problem. Ich vertraue jedem von ihnen zu 100 Prozent,“ begründet Ende seine „Jetzt-erst-recht-Haltung“.

Der Ausfall von Simon Scherder (r.), hier mit Physio Matthias Bathasar, wiegt schwer. Als Führungsspieler ist Preußens Abwehr-Routinier auch in der Kabine sehr wichtig

Der Ausfall von Simon Scherder (r.), hier mit Physio Matthias Bathasar, wiegt schwer. Als Führungsspieler ist Preußens Abwehr-Routinier auch in der Kabine sehr wichtig

Foto: Jan Fromme /firo Sportphoto

Fakt ist: Kam bislang das Aufstellen seiner Mannschaft einem Puzzle mit 10.000 Teilen gleich, hat er aktuell höchstens noch 500 zur Verfügung. Das Bild ist dementsprechend schnell zusammengefügt. Und nur wenige Fragen bleiben offen. Wie etwa die nach der Besetzung des Abwehrzentrums. Bringt er Niko Koulis (27) als zweiten Innenverteidiger neben den Jannis Heuer (27) – oder doch Torge Paetow (30)?! Obwohl dem bereits vorm Saisonstart geraten wurde, sich nach einem neuen Verein umzuschauen.

Ende: „Aber genau das ist der Fußball. Ich kann nur sagen, dass sich Torge in der gesamten Zeit nie hängen gelassen und stets voll durchgezogen hat.“ Koulis dagegen kommt aus einer Verletzung: „Ich weiß nicht, ob’s bei Niko schon für 90 Minuten reicht.“

Auch im Angriff ergeben sich nach dem Aus von „Schweden-Oscar“ Vilhelmsson (21), Etienne Amenyido (27/beide muskuläre Probleme) sowie Lokotsch nicht allzu viele Möglichkeiten. Da Oliver Batista Meier (24) wohl eher für Marvin Schulz (30/Außenbandriss) zurück in die Raute einscheren muss, könnten Malik „Batman“ Batmaz (25) und Charalambos „Babis“ Makridis (28) erstmals in der laufenden Spielzeit das Sturm-Duo bilden.

Den Ball vor Augen, den Sieg im Blick. Stürmer Malik „Batman“ Batmaz (l.) wird gegen Magdeburg wohl in Preußens Startelf stehen

Den Ball vor Augen, den Sieg im Blick. Stürmer Malik „Batman“ Batmaz (l.) wird gegen Magdeburg wohl in Preußens Startelf stehen

Foto: Bernd Thissen/dpa

Für Ende bei sämtlichen Überlegungen ganz wichtig: „Wir haben eine gemeinsame Spielidee, das kann uns in dieser Situation nur helfen. Jeder weiß aus dem Training haargenau, was er zu tun hat. Wir sind eingespielt – und zwar alle.“

Um den Kader aufzufüllen, wollen die Preußen zudem drei Nachwuchstalente aus der U23 mit nach Magdeburg nehmen. Außerdem werden knapp 1600 Fans ihre „gerupften Adler“ begleiten und laustark unterstützen.

Alle zusammen für Preußen Münster – das gilt in dieser schwierigen Phase schließlich mehr denn je…