Französische Polizeibeamte patrouillieren vor dem Louvre-Museum.

Stand: 24.10.2025 16:08 Uhr

Mehr als 100 Ermittler sind im Einsatz: Durch DNA-Spuren und Videoaufnahmen sollen sie den spektakulären Juwelenraub im Pariser Louvre aufklären. Und auch der Medienrummel könnte dabei helfen, die flüchtigen Täter zu fassen.

Nach dem Einbruch im Louvre-Museum am 19. Oktober suchen die Ermittler weiter nach den vier Verdächtigen. Mehr als 150 Spuren geht die Polizei nach Angaben der Pariser Staatsanwaltschaft aktuell nach.

Darunter seien DNA-, Fingerabdruck- und andere Spuren, die vor Ort und unter anderem an einem Helm, Schleifmaschinen und Handschuhen gesichert worden seien, sagte die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau der Zeitung „Ouest-France“.

In den nächsten Tagen erwarte sie Ergebnisse der zeitaufwändigen Analysen. Etwa 100 Ermittler von Einheiten zur Bekämpfung schwerer Kriminalität sowie des Handels mit Kulturgütern seien mit der Suche nach den Tätern beschäftigt.

Fluchtroute der Diebe ins Umland rekonstruiert

Laut Staatsanwaltschaft konnte die Polizei aufgrund der Videoüberwachung die Route der Verdächtigen in Paris und den angrenzenden Departements nachverfolgen – ein enormer Aufwand. „Wir wollen natürlich so schnell wie möglich die Täter finden, um den Schmuck wiederzubekommen, bevor die Edelsteine möglicherweise entfernt und die Metalle eingeschmolzen werden“, sagte Beccuau. Alle Hypothesen würden daher geprüft.

„Die Möglichkeit einer Komplizenschaft innerhalb des Museums wird wie alle anderen Möglichkeiten untersucht.“ Die Hoffnung sei, dass die enorme mediale Aufmerksamkeit für den Fall die Täter davon abhalte, sich mit ihrer Beute zu bewegen.


Louvre-Museum
Das sind die gestohlenen Schmuckstücke

Fahnder vermuten organisierte Kriminalität

Bei dem Einbruch in den Louvre haben vier unbekannte Täter am Sonntag Schmuckstücke und Juwelen in einem geschätzten Wert von rund 88 Millionen Euro erbeutet. Die Diebe brachen zwei Vitrinen auf und nahmen acht kostbare Schmuckstücke früherer Königinnen und Kaiserinnen an sich – darunter mit Edelsteinen übersäte Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen.

Die Vorgehensweise deute auf die organisierte Kriminalität hin. Die Ermittlungen müssten zeigen, ob das zutreffe, sagte die Staatsanwältin.

Maximale Zahl an Aufsehern vor Ort

Eine während des Einbruchs in dem Ausstellungssaal eingesetzte Museumsangestellte sagte dem Sender RTL, dass die Tat zu der Tageszeit erfolgt sei, zu der sich eine maximale Zahl von Aufsehern im Museum befindet. Entsprechend schnell seien zahlreiche Angestellte innerhalb und außerhalb des Museums zum Ort des Einbruchs geeilt.

Die Beschäftigten draußen hätten die Räuber bei ihrer Flucht zur Eile getrieben. Es sei ihnen nicht gelungen, den von ihnen benutzten Lastenaufzug in Brand zu setzen. Der Aufseherin zufolge ließen die Täter Gegenstände fallen und konnten nicht noch mehr Schmuckstücke mitnehmen.