
Marco Grüll hat Werder Bremen mit einem herrlichen Schlenzer den dritten Saisonsieg beschert. Es war in der 72. Minute der Höhepunkt in einem ansonsten dürftigen Spiel. Der 1. FC Union Berlin, der nach einer frühen Verletzung von Andrej Ilic den Faden verlor, musste sich mit 0:1 (0:0) geschlagen geben und verpasste so den Sprung in die internationalen Ränge.
Keins der beiden Teams traute sich in der Anfangsphase ins Risiko zu gehen. Kontrollierter Spielaufbau war die Devise. Der erste Abschluss gehörte nach neun Minuten den Gästen: An der rechten Strafraumkante legte der ehemalige Bremer Oliver Burke auf Ilic ab, der dann aber den Ball rechts am Tor vorbei vorbeisetzte.
Vier Minuten später musste Werder-Keeper Backhaus das erste Mal so richtig eingreifen: Burke suchte aus spitzem Winkel im Strafraum diesmal selbst den Abschluss, aber Backhaus konnte souverän parieren.
Boniface erstmals in Bremer Startelf
Insgesamt präsentierten sich die beiden Teams auf Augenhöhe. Bei den Bremern feierte Victor Boniface seine Startelfpremiere. Der Nigerianer war von Beginn an sehr präsent, übernahm Verantwortung und entpuppte sich in der Anfangsphase zum heimlichen Spielmacher bei den Gastgebern. Eine seiner gefährlichsten Aktionen nach 15 Minuten: Er bekam einen Abpraller vor die Füße, doch sein Schuss ging am Tor vorbei.
Ilic Verletzung bringt Bruch in Union-Spiel
Nach knapp einer halben Stunde blieb Unions Offensiv-Knotenpunkt Ilic verletzt am Boden liegen und musste behandelt werden. Der Angreifer humpelte vom Feld und musste nach kurzer Behandlung ausgewechselt werden. Das sorgte bei den Gästen für einen Bruch im Spiel. Union musste sich neu sortieren. Infolge dessen zeigen sich die Bremer zunehmend aktiver, mauserten sich zum dominanteren Team. Immer wieder trugen sie den Ball nach vorne.
Die beste Torchance der ersten Halbzeit gehörte dennoch Union Berlin: Mit einem dynamischen Schuss aus 20 Metern kam Ansah kurz vor Halbzeitpause der Führung gefährlich nah. Doch der Ball dreht sich etwas nach außen und geht dementsprechend knapp einen Meter am Tor vorbei. Unentschieden ging es in die Kabinen.
Bremen selbstbewusst aus der Pause
Die Gastgeber kamen gut aus der Pause: Boniface spielte Sugawara frei, der rechts zur Flanke ansetzte. Der Ball landete direkt bei Unions Trimmel, der den Ball Stage in die Füße spielte. Doch der Schuss ging weit übers Tor. Bremen kontrollierte die Partie jetzt, produzierte aber kaum Highlights. Unions Leistung verblasste, sie standen zunehmend tiefer und konnten sich vorerst keine Torchancen mehr erarbeiten.
Marco Grüll sorgte schließlich für den Bremer Befreiungsschlag: Grüll dribbelte im Sechszehner Diogo Leite aus und schlenzte dann den Ball unhaltbar in die lange Ecke. Ein absolutes Traumtor. Kurzes Bangen sorgte die Überprüfung des VAR. Aber das Tor wurde gegeben: Grüll war hauchzart nicht aus dem Abseits gestartet.
Union gelang es trotz des Rückstandes nicht, aggressiv in die Schlussoffensive zu gehen. Bremen verwaltete die Führung und sicherte sich letztendlich den Sieg in einem Spiel, das gut und gerne 0:0 ausgehen hätte können. Mit den drei Punkten schieben sich die Bremer an den Unionern vorbei.
Bremen in Mainz, Union gegen Freiburg
Bremen ist am Samstagnachmittag beim FSV Mainz zu Gast (15.30 Uhr). Union empfängt am Mittwochabend Arminia Bielefeld im DFB-Pokal (20.45 Uhr).