Vor den 4.412 Zuschauern in der einmal mehr ausverkauften Joynext-Arena sah es bis weit ins Schlussdrittel hinein nach einer deutlichen Schlappe der Gastgeber aus. Straubing dominierte von Beginn an. Dresden, erstmals mit Neu-Goalie Jussi Olkinuora sowie den nach Verletzungen zurückgekehrten Travis Turnbull und Andrew LeBlanc auf dem Eis, geriet umgehend in Bedrängnis.

Der frühe Rückstand durch Elis Hedes Abstauber (6.) fiel fast folgerichtig. Olkinuora sah beim vorangegangenen Schuss von Stefan Loibl nicht gut aus. Allerdings verhinderte der kurzfristig verpflichtete finnische Doppel-Olympiasieger gegen Nicholas Halloran und Loibl (12.) einen noch hören Rückstand. Dresden, das im ersten Drittel nur 27 Prozent der Zweikämpfe gewann, tat sich zudem in der Offensive schwer. Bezeichnend war, dass die aussichtsreichsten, der wenigen Gelegenheiten in Unterzahl zustande kamen (14. Dane Fox/16. Austin Ortega).

Im zweiten Abschnitt wurde die Dresdner Gegenwehr zunächst größer. Austin Ortega scheiterte im Konter am starken Tigers-Goalie Henrik Haukeland (29.). Doch zwei Blackouts in der Defensive eröffneten Straubing-Kapitän Marcel Brandt binnen 32 Sekunden den scheinbar vorentscheidenden Doppelpack (33./34.) zum 0:3. Die Gastgeber wirkten in dieser Phase fast paralysiert, das Publikum war geschockt, nur die 800 Auswärtsfans waren zu hören. Auch im Schlussdrittel deutete anfänglich wenig auf einen Hoffnungsschimmer der Eislöwen hin – bis sich Lance Bouma mit starkem Anritt über rechts ein Herz fasste, dann das Auge für C.J. Suess hatte, der Haukeland mit etwas Glück überwand (47.).

Es war der Startschuss für die zweite Luft des Underdogs, der am Ende eines Powerplays tatsächlich nachlegte. Torschütze Suess bereitete überragend vor, Dane Fox vollendete am langen Pfosten (52.). Urplötzlich wurde Straubing nervös. Fox war es, der drei Minuten darauf den Ausgleich auf dem Schläger hatte, aber die Scheibe nicht im Tor unterbrachte. Stattdessen traf Filip Varejcka 60 Sekunden vor der Schlusssirene ins verwaiste Tor. Die Sachsen waren volles Risiko gegangen und hatten Olkinuora vom Eis genommen.