Die Zahl der Abschiebungen aus Deutschland ist in den ersten drei Quartalen 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich gestiegen. Das berichtete die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Demnach gab es von Januar bis einschließlich September dieses Jahres 17.651 Abschiebungen gegenüber 14.706 im gleichen Zeitraum 2024.
Die meisten Betroffenen wurden dem Bericht zufolge in die Türkei (1.614) und nach Georgien (1.379) abgeschoben. Bei 3.095 und damit fast jedem fünften Abgeschobenen handelte es sich um ein Kind oder einen Jugendlichen, 275 waren zwischen 60 und 70 Jahre alt, 54 älter als 70 Jahre.
Die Behörden würden „kaum noch Tabus kennen“, wenn es darum gehe, die Zahl der Abschiebungen in die Höhe zu treiben, sagte die rechts- und fluchtpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Clara Bünger, dazu der NOZ.
Dobrindt hält an Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien fest
Insbesondere Innenminister Alexander Dobrindt setzt sich für eine strengere Migrationspolitik ein. Er will weiter auch Abschiebungen nach Afghanistan ermöglichen. Seit der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 hat Deutschland zweimal Straftäter dorthin abgeschoben. Der erste Flug erfolgte im August 2024 unter der damaligen Ampelregierung, der zweite Mitte Juli 2025 unter der schwarz-roten Koalition. Das Vorgehen ist höchst umstritten: Männer müssen in Afghanistan mit willkürlichen Bestrafungen aller Art rechnen, Frauen werden in allen Lebensbereichen in ihren grundlegenden Rechten eingeschränkt.
© Lea Dohle
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Ende September kündigte Dobrindt zudem an, noch in diesem Jahr eine Vereinbarung mit Syrien treffen zu wollen, um zunächst Straftäter, später aber auch „Personen ohne Aufenthaltsrecht“ abzuschieben. „Der Maßstab wird sein: Wer sich integriert hat, wer arbeitet, der hat eine Chance, in Deutschland zu bleiben“, sagte Dobrindt. Auch Abschiebungen nach Syrien sind wegen der volatilen Sicherheitslage umstritten.
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