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Der einstige Vorzeigekonzern Porsche steckt tiefer in der Krise als befürchtet: Der Sportwagenbauer hat im dritten Quartal einen Betriebsverlust von fast einer Milliarde Euro eingefahren – der höchste in seiner Geschichte.
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Dramatisch: Die Milliardenkosten für die Verbrenner-Verlängerung haben den Gewinn des Sport- und Geländewagenbauers in den ersten drei Quartalen fast vollständig aufgezehrt. Das Ergebnis nach Steuern brach im Jahresvergleich um 95,9 Prozent ein.
Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, sank das operative Konzernergebnis von Januar bis September auf nur noch 40 Millionen Euro – nach mehr als vier Milliarden Euro im Vorjahr. Im dritten Quartal allein belief sich der Verlust auf 967 Millionen Euro, deutlich mehr als die von Analysten erwarteten 600 Millionen. Grund: hohe Restrukturierungskosten von rund 1,8 Milliarden Euro.
Finanzchef Jochen Breckner erklärte, die schwachen Zahlen spiegelten die Belastungen durch die strategische Neuausrichtung wider. „Wir nehmen vorübergehend schwache Zahlen in Kauf, um die langfristige Profitabilität zu stärken“, sagte er.
Porsche wolle den Tiefpunkt 2024 hinter sich lassen und ab 2026 wieder deutlich zulegen – dann unter der Führung des künftigen CEO Michael Leiters, der den Posten von Oliver Blume übernimmt.
Mehr zum ThemaAbsatzprobleme in China und US-Zölle
Porsche leidet besonders unter dem Absatzrückgang in China, wo der Luxusautomarkt wegen der schwächeren Wirtschaft einbrach. Hinzu kommen hohe US-Importzölle, die das Ergebnis um einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag belasten.
Auch der strategische Kurswechsel sorgt für Kosten: Porsche verschiebt eine geplante Elektroplattform, stoppt die eigene Batterieproduktion und setzt stärker auf Verbrennermodelle. Zusammen mit geplanten Personalmaßnahmen summieren sich die Belastungen 2025 auf 3,1 Milliarden Euro.
Hunderte Jobs vor dem Aus
Bereits Anfang des Jahres hatte Porsche den Abbau von 1900 Stellen angekündigt. Nun verhandeln Vorstand und Betriebsrat über ein weiteres Sparprogramm. „Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Rahmenbedingungen auf absehbare Zeit nicht verbessern“, so Breckner. Daher brauche es „weitreichende Ansätze“ für die Beschäftigungssicherung.
Trotz des Gewinneinbruchs schrumpften Umsatz und Absatz nur um rund sechs Prozent. Mit 212.069 ausgelieferten Fahrzeugen erzielte Porsche bis Ende September 27 Milliarden Euro Umsatz.
Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen weiterhin mit 37 bis 38 Milliarden Euro Umsatz und einer Umsatzrendite von bis zu zwei Prozent – ein Bruchteil früherer Zeiten, als Porsche mit 15 Prozent Marge als profitabelster deutscher Autobauer galt.