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Burak Yildiz verkauft an seinem Obst- und Gemüsestand Vitaminbomben wie Clementinen. Burak Yildiz verkauft an seinem Obst- und Gemüsestand „Vitaminbomben“ wie Clementinen. © Konstantin Martensmeier

Obst, Tee und Bewegung: Auf dem Lüdenscheider Wochenmarkt setzen die Händler auf natürliche Mittel, um gesund durch die Kälte zu kommen. Sie verraten ihre Tricks.

Lüdenscheid – Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Die Grippe- und Erkältungswelle hat viele Menschen in Lüdenscheid erreicht, nicht aber die Händler auf dem Lüdenscheider Wochenmarkt. Doch wie schützen sie sich, wenn um sie herum alle husten und schniefen? Wir haben bei den Frischluft-Experten, die bei Wind und Wetter ihren Mann oder ihre Frau auf den Märkten in der Region stehen, nachgehört: Was hilft besonders gut gegen Grippe, Erkältung und Krankheit? Das sind ihre Tipps.

Abgehärtet: Kartoffelhändler Lothar Klimke schaltet seine Heizung erst ab 4 Grad Celsius ein. Abgehärtet: Kartoffelhändler Lothar Klimke schaltet seine Heizung erst ab 4 Grad Celsius ein. © Konstantin Martensmeier

An einem Obst- und Gemüsestand empfängt Burak Yildiz gut gelaunt seine Kunden. Seine Antwort kommt prompt: „Clementinen essen – Doktor vergessen“. Sein Geheimtipp: Zitrusfrüchte und anderes frisches Obst oder Gemüse, natürlich von seinem Stand, sagt er mit einem Augenzwinkern. „Das hilft besonders gut gegen Erkältungen.“ Sich an der frischen Luft zu bewegen, rät er außerdem. Und Yildiz schwört auf einen Tee, den er täglich trinkt. Der bestehe aus Ingwer, Zitrone, Kurkuma und Honig.

Backwaren-Verkäuferin schwört auf warme Getränke

Helga Kindel steht mit ihrem Wagen, in dem sie Backwaren verkauft, nur mittwochs auf dem Markt. Sie empfiehlt bei niedrigen Temperaturen eine gesunde Ernährung inklusive vieler Vitamine. Persönlich schwört sie auf ein warmes Getränk. „Ich bringe mir immer meinen gemischten Kräutertee mit.“ Warme Kleidung sei für sie und die anderen Händler essenziell. Sie hat gegenüber vielen anderen Beschickern einen Vorteil: Ihr Wagen ist beheizt.

Ganz anders als Kindel hält es Lothar Klimke in seinem Wagen mit offenen Türen und ohne Heizung auf dem Markt aus. Er verkauft schon seit Jahren seine Kartoffeln in Lüdenscheid. „Meine Heizung schalte ich erst unter 4 Grad Celsius an“, erzählt er. Ansonsten esse und trinke er normal, besonders Kaffee ginge bei ihm besonders gut, erzählt er uns. „Meine letzte Erkältung war vor zwölf oder 13 Jahren“, berichtet er und lacht.

Auf dem kalten Natursteinboden des Rathausplatzes steht Andrea Hohlfeld. Die Blumenverkäuferin macht anders als alle anderen Händler von November bis Frühjahr eine Winterpause. „So gehen wir der kalten Jahreszeit aus dem Weg, da unsere Blumen zu empfindlich sind und sonst kaputtgehen würden“, erzählt sie. Nächste Woche sei Saisonkehraus. Für die letzten kalten Markttage setzt auch sie auf einen Tee aus Ingwer und Zitrone.

„Den Tee mache ich oft für meine Marktnachbarin mit“, erzählt Irene Kriegel. Sie steht neben Blumenhändlerin Hohlfeld und verkauft in ihrem ausgebauten Transporter Wurst- und Fleischprodukte auf dem Wochenmarkt. Sie berichtet: „Ich gehe fast jeden Tag 5,5 Kilometer joggen und habe hier immer warme Schuhe an“. Außerdem sei sie sehr froh über ihren Wagen, der ihr zusätzliche Wärme biete.

Auf viel Bewegung setzen auch Barbara Borgsdorf und ihre Mitarbeiterin, die in ihrem roten Wagen Würstchen grillen. Sie erzählt, dass sie oft mit ihrem Hund draußen sei, aber natürlich der Grill, an dem sie den Tag über steht, auch viel Wärme spende.

Grünkohl und Mettwurst für die kalte Jahreszeit? Irene Kriegel schwört vor allem auf warme Schuhe. Grünkohl und Mettwurst für die kalte Jahreszeit? Irene Kriegel schwört vor allem auf warme Schuhe. © Konstantin Martensmeier

Lucas Blasberg hat keine speziellen Tipps. Der Aufenthalt an der frischen Luft hat den Fischhändler mit der Zeit gegen Erkältungen abgehärtet. Er zieht sich warm an, schaltet seine Heizung an und trinkt ab und zu mal einen Kaffee. Und außerdem, sagt Blasberg, sei er „von Natur aus fit“.

Von Konstantin Martensmeier