Newsblog zur US-Politik
Wegen Zöllen: Pharmariese kündigt Milliardeninvestition in USA an
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Aktualisiert am 22.04.2025 – 18:02 UhrLesedauer: 51 Min.
Der Pharmakonzern Roche möchte sein Geschäft in den USA ausbauen. (Archivfoto) (Quelle: Taljat David/imago-images-bilder)
Das Schweizer Unternehmen Roche will Milliarden in den USA investieren. Trumps Kritik am Fed-Chef hat Auswirkungen auf die Börse. Alle Entwicklungen hier.
Vertreter der US-Effizienzbehörde Doge dürfen offenbar auf eine sensible Datensammlung des Justizministeriums zugreifen, die Informationen über Millionen von legalen und illegalen Einwanderern in den USA enthält. Das berichtet die „Washington Post“. Kritiker warnen vor Risiken für US-Einwanderer. Mehr dazu lesen Sie hier.
In Mexiko hat die Regierung nach Angaben von Präsidentin Claudia Sheinbaum mehrere Sender aufgefordert, einen als diskriminierend angesehenen Werbespot der US-Regierung zurückzuziehen. Sheinbaum verlas das von ihrer Regierung an private TV-Sender verschickte Schreiben am Montag bei ihrer morgendlichen Pressekonferenz. Lesen Sie hier mehr dazu.
Angesichts der Unsicherheit über künftige US-Importzölle hat der Schweizer Pharmakonzern Roche eine Investition von 50 Milliarden Dollar (43,5 Milliarden Euro) in den USA angekündigt. Damit wolle Roche seine Produktionskapazitäten in den USA verstärken, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Markt für Roche, dem Weltmarktführer bei Krebsmedikamenten.
Roche folgt mit der Ankündigung seinem Konkurrenten Novartis: Erst vor wenigen Tagen hatte Novartis Investitionen von 23 Milliarden Dollar binnen fünf Jahren in den USA angekündigt. Die Pharmabranche ist bislang von den hohen Importzöllen ausgenommen, die US-Präsident Donald Trump seit seinem Amtsantritt verhängt hat. Das Handelsministerium leitete in der vergangenen Woche aber eine Untersuchung ein, die zu Importaufschlägen in dem Bereich führen könnte. Begründet wird dies mit der „nationalen Sicherheit“ der USA.
Roche will vor allem bestehende Werke in den Bundesstaaten Kentucky, Indiana, New Jersey, Oregon und Kalifornien erweitern. Investiert werde zudem in Diagnostikprodukte, das sind etwa Krebs- oder Diabetes-Tests. Das Unternehmen rechnet mit insgesamt rund 12.000 neuen Jobs, wie es am Dienstag mitteilte. Roche erwarte, dass es nach Umsetzung der Investitionen mehr Medikamente aus den USA exportiert als dorthin importiert. Die Pharmasparte von Roche macht mehr als die Hälfte ihres Umsatzes in den USA. 2024 waren es 24,8 Milliarden Schweizer Franken (26,5 Milliarden Euro). Mit Diagnostikprodukten machte Roche im vergangenen Jahr 4,3 Milliarden Schweizer Franken Umsatz in Nordamerika, das war fast ein Drittel.
Die fortgesetzten politischen Kapriolen der US-Regierung haben auch die europäischen Börsen gebremst. Eine verbale Attacke des US-Präsidenten Donald Trump auf Jerome Powell, den Chef der Notenbank Fed, hatte am Ostermontag für große Kursverluste an den New Yorker Börsen gesorgt.
In den ersten Handelsminuten gab der Dax um 0,3 Prozent auf 21.138 Punkte nach. Zuletzt hatte sich der Leitindex von einem Tief bei rund 18.500 Zählern deutlich erholt und einen Teil des von Trumps Strafzöllen ausgelösten Einbruchs wettgemacht. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank um 0,4 Prozent auf 27.051 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab ebenfalls um 0,4 Prozent nach.
Der Goldpreis ist an den internationalen Finanzmärkten vor allem wegen der erratischen US-Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump auf ein Rekordhoch gestiegen. Am Dienstagmorgen kostete eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) erstmals in der Geschichte 3.500 US-Dollar (umgerechnet etwa 3.000 Euro). Das ist ein Plus von mehr als zwei Prozent im Vergleich zum Vorabend. Am Montag hatte der Goldpreis knapp drei Prozent zugelegt. Lesen Sie hier mehr dazu.