Dresden komplett im Eishockey-Fieber! Mittwoch (19.30 Uhr) wollen sich die Eislöwen im DEL2-Finale gegen Ravensburg (Serienstand 2:1) die Matchpucks für den DEL-Aufstieg krallen – und ausgerechnet ein Ex-Düsseldorfer hat seine Hände ordentlich im Spiel…

Denn Dresden-Kapitän Travis Turnbull (38), der zwischen 2012 und Ende 2015 gesamt zweieinhalb Saisons für die Rheinländer auflief, kann seinen Ex-Klub nun in die 2. Liga schießen. Durch die aktuelle Regelung darf die Düsseldorfer EG als sportlicher Absteiger erstklassig bleiben, wenn das nicht aufstiegsberechtigte Ravensburg DEL2-Meister wird.

Doch Turnbull will mit den Eislöwen selbst hoch – und ist gerade im Wunder-Modus!

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Am Ostermontag jagte der Deutsch-Amerikaner den Puck in Unterzahl zum 3:2 ins Netz! So bog Dresden die Partie bei den Towerstars nach 0:2-Rückstand in einem Sensations-Drittel zum 5:2-Auswärtssieg um.

Knallt Turnbull also die DEG runter? Schon bei der Frage muss der Stürmer lachen, antwortet dann grinsend: „Ich liebe es einfach zu gewinnen!“

Fakt: Nachdem Turnbull damals nach der Meistersaison 2023/14 in Ingolstadt nach Düsseldorf zurückgekehrt war, freuten er und seine Familie sich richtig auf die neue, alte Station. Doch nur eineinhalb Jahre später wollte Turnbull wieder weg.

Travis Turnbull (li.) 2015 im Düsseldorf-Trikot gegen Iserlohn.

Travis Turnbull (li.) 2015 im Düsseldorf-Trikot gegen Iserlohn.

Foto: picture alliance / Digitalfoto Matthias

DEG-Geschäftsführer Paul Specht sagte damals: „Die DEG benötigt Spieler, die mit Stolz und Freude unsere Farben tragen.“ Das tut Turnbull – und zwar jetzt in Dresden.

Dort ist er der Kopf einer Truppe, die die Wende vom Abstiegs- zum Meisterkandidaten innerhalb von 16 Monaten packte.

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„Ich war schon als Kind so, dass ich bei Spielen in eine andere Welt eingetaucht bin. Und wenn die Partie beginnt und ich in dieser anderen Sphäre bin, tue ich alles für mein Team, um zu siegen“, erklärte Travis Turnbull BILD mal, was mit ihm passiert, wenn er das Eis betritt.

Diesen Willen sieht man dem 88-Kilo-Kraftpaket und seiner Playoff-Bilanz an. Sechs Tore, fünf Vorlagen in 13 Spielen, darunter der wichtige 4:3-Siegtreffer acht Sekunden vor Schluss im vierten Halbfinale gegen die Kassel Huskies. Jetzt ist Turnbull, der es sogar auf drei NHL-Spiele inklusive eines Tors in der amerikanischen Super-Liga brachte, bereit mit den beiden finalen Siegen zum Aufstieg in die DEL Geschichte für Dresden zu schreiben.

Verpasst das Wunder-Drittel Ravensburg einen Knacks?

Seine Stärke ist der Glaube – an den Erfolg und an Gott: „Das macht mich auch im Sport stärker. Meine Mutter hat mir den christlichen Glauben vermittelt. Mit meiner Frau versuche ich, ihn unseren Kindern weiterzugeben.“

Im vierten Finale am Mittwoch müssen Turnbull und Co. den Glauben der Ravensburger Towerstars brechen. Deren Trainer Bo Subr (44) kündigte nach der ersten Heimpleite an: „Solche Fehler passieren im Hockey. Wir werden uns neu sortieren und ordnen. Auch in anderen Serien lagen wir diese Saison hinten. Es ist noch kein Weltuntergang. Wir wollen die neue Chance in Dresden nutzen.“

Spannend wird, inwiefern das dritte Drittel den Schwaben vielleicht doch einen Knacks gegeben hat…