Meldungen der Kreispolizei Mettmann wie diese haben leider eine gewisse Kontinuität: Immer wieder werden Seniorinnen und Senioren Opfer unterschiedlicher Betrugsmaschen von Kriminellen. Dieses Mal hat es eine 88-jährige Frau aus Wülfrath getroffen.

Wie die Polizei mitteilt, wurde sie am vergangenen Donnerstag, 23. Oktober, von zwei falschen Polizeibeamten – eine Frau und ein Mann – in ihrem eigenen Zuhause in Düssel betrogen. Das war nach aktuellen Erkenntnissen passiert: Gegen 14.30 Uhr wurde die 88-Jährige von einer Frau angerufen, die sich als Polizistin ausgab. Sie täuschte vor, der Stiefsohn der Seniorin habe einen Verkehrsunfall verursacht und sie müsse eine Kaution bezahlen, um ihn vor einer Haft zu bewahren. Diese könne die Wülfratherin auch mit Wertgegenständen begleichen.

Nachdem die Seniorin einer Übergabe zustimmte, erschien kurze Zeit später ein Mann an ihrer Haustür im Wohngebiet südlich des Friedhofs Düssel, dem sie unter anderem Diamantringe, Schmuck mit grünen Smaragdsteinen und Goldmünzen übergab. Es entstand ein Schaden im hohen fünfstelligen Euro-Bereich, so die Kreispolizei Mettmann. Erst später sei der Seniorin der Betrug aufgefallen und sie alarmierte richtigerweise die echte Polizei.

Es gibt eine Personenbeschreibung zu dem Mann, der die Tatbeute abholte: Er ist etwas 30 bis 40 Jahre alt, hat lichtes, dunkelblondes Haar und trägt keinen Bart. Er hat ein europäisches Erscheinungsbild und trug am Tattag eine blaue Hose sowie eine dünne Daunenjacke.

Die Beamten der Kreispolizei ermitteln nun in dem Verfahren und bitten mögliche Zeugen, die etwas von der Tat beobachtet haben, sich zu melden. Die Polizei fragt: Wer hat am Donnerstag gegen 14.30 Uhr in einem Wohngebiet südlich des Friedhofs Düssel (St. Maximin) etwas Verdächtiges beobachtet? Hinweise nimmt die Polizei in Wülfrath jederzeit unter der Nummer 02058 92006180 entgegen.

Die Polizei nutzt den Vorfall aber auch zur Aufklärung und Richtigstellung: „Die Polizei wird Sie niemals am Telefon nach Ihren Vermögensverhältnissen fragen oder Bargeld oder andere Wertgegenstände in vermeintlich ,amtliche Verwahrung‘ nehmen oder prüfen. Es werden auch keine ,Kautionszahlungen‘ von Polizei oder Staatsanwaltschaft gefordert oder angenommen, um Angehörige, die eine angeblich schwere Straftat begangen haben, vor einer Haftstrafe zu bewahren.“

Wie verhält man sich in so einem Fall also richtig? Die Beamten raten allen, die so einen Anruf erhalten, einfach aufzulegen und die echte Polizei in einem eigenständigen Telefonat von Festnetztelefon unter 110 anzurufen.