Einen besseren Tag hätte sich die Düsseldorfer EG tatsächlich aussuchen können: grauer Himmel, kalte Temperaturen, dicke Wolken und unaufhörlicher Regelfall – kein ideales Wetter, um einen schönen Samstag in der Altstadt zu verbringen. Aber die DEG-Fans sind ja bekanntlich einiges gewohnt, schlechtes Wetter und auch die Enttäuschung nach der 3:4-Pleite in Bietigheim vom Vorabend hielt sie jedenfalls nicht auf. Das Ziel: Der Fatty’s Irish Pub an der Hunsrückenstraße. Dort stellte der Eishockeyverein am Samstag sein Panini-Album, das seit dem 25. Oktober erhältlich ist, der Öffentlichkeit vor.

Los ging die Aktion um 14 Uhr, und direkt zum Start kamen auch die ersten Fans. Unter ihnen waren auch Nils und Marit, die beide seit der vergangenen Saison vom Eishockey-Fieber gepackt sind. „Ich war das erste Mal mit Studienkollegen bei einem Spiel“, sagt Marit. „Da habe ich mich angesteckt und bin seit dem oft da gewesen.“ Auf das Panini-Album, das nicht nur der Samstagsausgabe der Rheinischen Post beilag, sondern auch an Büdchen erhältlich ist und bei vergangenen Spielen bereits angekündigt wurde, freuten sich beide sehr. Und so griffen die zwei Fans zu und kauften eine Stickerbox (Kostenpunkt: 45 Euro), in der 50 Tütchen mit je fünf Stickern enthalten sind. „Das assoziiert man total mit der eigenen Vergangenheit, das ist Kindheit pur“, sagte Nils.

Über dieses Feedback freute sich DEG-Pressesprecher Frieder Feldmann selbstredend. Für ihn geht die Aktion über das reine Aufkleber-Sammeln hinaus. „Das Album bringt Leute zusammen“, sagte er bei der Vorstellung im Fatty’s. Die Fans würden so noch mehr miteinander in Kontakt treten, sogar Tauschbörsen organisieren. „In unserer heutigen digitalen Welt ist das ein totales Gemeinschaftsding“, sagte er. Bis ungefähr Ende des Jahres sei das Album nun erhältlich. Das ist übrigens das erste Album des deutschen Eishockeys, das von Panini stammt. Andere Stickeralben gibt es zwar auch, aber wohl mit deutlich weniger Nostalgie-Faktor.

Apropos Nostalgie – Geschäftsführer und Sportlicher Leiter Rick Amann war ebenfalls in der Altstadt dabei. Und nicht nur dort: Auch im Panini-Album hat er einen Platz gefunden, und das gleich zweifach. Er ist sowohl als Sticker Nummer 3, in seiner aktuellen Rolle, zu finden, als auch als Teil des DEG-Teams der 1990er-Jahre – der Hochzeit des Vereins. Denn das Album ist auch eine Chronik, schließlich wird unter anderem damit das 90-jährige Jubiläum gefeiert. „Es ist schon ein cooles Gefühl, selbst im Album zu sein“, sagte Amann. Er entschuldigte sich zunächst für die Abwesenheit Leon Niederbergers, Spieler der aktuellen Mannschaft, der zunächst ebenfalls für die Vorstellung in dem Irish Pub angekündigt war, dann aber doch absagen musste – und stattdessen zum Training geschickt wurde. Sicher ist sicher.

„Wir müssen jetzt wieder aufholen“, sagte Amman über die aktuelle Lage der DEG in der zweiten Eishockeyliga, in die der Verein vergangene Saison abgestiegen ist. Das Album helfe dabei, die Identifikation der Fans mit ihrer Mannschaft zu stärken. „Im Album sind 90 verschiedene Mannschaften aus 90 Jahren abgebildet. Sie alle haben Geschichte geschrieben“, sagte Amman. Nun gelte es, hoffnungsvoll nach vorne zu blicken – und sportlich zu überzeugen.

Neben dem Panini-Album wird es anlässlich des Jubiläums noch viele weitere Aktion geben, wie der Geschäftsführer verrät. „Wir haben den ganzen Monat über Besonderheiten geplant – für unsere Fans sowieso, aber auch für die Sponsoren und Stadt, die uns immer unterstützt haben“, sagt Amann.