
Die edlen Materialien sorgen für eine warme und sanfte Ästhetik – geriffelte, in Grès Rouge (Argile) lackierte Holzelemente treffen auf „Rosso Lepanto“-Marmor und helles Eichenparkett. Die Sitznische verkleidet amerikanisches Nussbaumfurnier, das mit „Sepium MT12-22“ von Marotte & Tabu lackiert wurde. Ausgestattet ist sie mit einer Sitzbank, die mit dem Pierre-Frey-Stoff „Alizon Canard“ bezogen ist, und der Keramik-Wandleuchte „Thèbes“ von Léa Zeroil. Davor stehen auf einem Rattan-Couchtisch von Heaps & Woods Gläser von Zara Home sowie eine rosafarbene Schale von Casa Cabana.
Benjamin ColombelFließendes Interieur: So wurde mehr Raum geschaffen
Der einst stark unterteilte Wohnbereich zeichnete sich durch viele Ecken und Trennwände aus, weshalb die Architekt:innen von GCG Architectes beschossen, diese zu beseitigen und einen offenen Raum zu schaffen. Das Ziel war es, einen funktionalen Grundriss mit Stauräumen, einer kleinen Küche und einem Badezimmer zu erhalten. Doch egal wie die Wohnung auch auf dem Papier aufgeteilt wurde, es wollte einfach kein fließendes Raumgefühl aufkommen. Aus diesem Grund entschied man sich, die beiden fensterlosen Wände mit Rundungen zu versehen, hinter denen sich nun Stauraum verbirgt. Im hinteren Teil der Wohnung, gegenüber der Terrasse, wurden die technischen Einrichtungen untergebracht. Die Küche und das Badezimmer mit Dusche grenzen direkt aneinander und bilden eine Art Block; außerdem wurden hier eine Klimaanlage und eine Schiebetür eingebaut. Bei der Badezimmer-Küchen-Konstruktion handelt es sich um das einzige rechtwinklige Element in der Wohnung, da das übrige Interieur von Rundungen und fließenden Linien geprägt ist, die alle Richtung Außenbereich führen.
Die Böden und Decken sind einheitlich gestaltet und mit den Fenstern in Richtung Innenhof verbunden – es gelang den Architekt:innen, in einem Raum fünf Öffnungen zu schaffen. Der offene, fließende Charakter des Interieurs war für das Studio sehr wichtig: „Und wir wollten diese Wirkung noch verstärken, indem wir die Fensterrahmen mit Spiegel verkleiden, die den Ausblick und die Reflexionen noch mehr hervorheben, sodass die Grenze zwischen drinnen und draußen verschwimmt und die Fenster größer wirken.“ Im Schlafzimmer wurde eine neue Öffnung hinzugefügt, wobei ein Stück Wand von unten hochgezogen und mit Marmor verkleidet wurde, sodass eine Art Sitzbank entsteht – so kann man direkt an der Terrasse sitzen und die Sonne genießen. Eins der Fenster lässt sich sogar seitlich einziehen, wodurch der Innen- und Außenbereich im Sommer verschmelzen. Die Wohnfläche beträgt somit nicht nur 30, sondern 50 Quadratmeter.
„Wir wollten die menschliche Handwerkskunst hervorheben, mit all ihren Unregelmäßigkeiten, wie die Stein- und Marmor-Mosaike und der Stucco an den Wänden, der das Licht absorbiert und reflektiert … “
– Olivia Charpentier und Alexandre Goulet von GCG Architectes

Weiße Stucco-Wände reflektieren das natürliche Licht. Vor dem Konsolentisch aus Travertin (Selency) stehen zwei Klappstühle mit Binsengeflecht, Spanien, 1970 (über Pamono).
Benjamin Colombel
Zwischen den beiden mit geriffeltem Holz verkleideten Wänden, hinter denen sich Stauraum verbirgt, befindet sich eine Art Block, der das Badezimmer (links) und die Küche (rechts) hinter der Trennwand aus cremefarbenem Stucco umfasst.
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Die Wände des Badezimmers sind mit einem groben Mosaik aus „Verde Alpi“-Marmor versehen. Über einem Waschtisch aus Holz – „Vert Antique“-Lasur von Argile – und einer Travertin-Platte hängt ein ornamental gerahmter Spiegel (über Pamono). „Abby“-Türknäufe von Doing Goods, „Austin Bronze“-Armaturen von Devon&Devon.
Benjamin Colombel
Die Duschkabine schmückt ebenfalls ein Mosaik aus „Verde Alpi“-Marmor. Davor der „Leighton“-Badvorleger von Anthropologie. Die kleine Wandnische ist mit Nussbaumfurnier ausgekleidet.
Benjamin ColombelEin raffiniertes Spiel aus edlen Materialien und Licht
Der neue offene Grundriss umfasst neben einem Wohnzimmer auch ein Schlafzimmer, wobei die beiden Räume bei Bedarf mithilfe eines großen Vorhangs voneinander abgegrenzt werden können. „Aufgrund der Enge der Räumlichkeiten brauchte es an einen gewissen Bewegungsfluss, es durfte nicht zu viele räumliche ‚Hindernisse‘ geben und wir wollten, dass die Wände der Wohnung einen dazu einladen, ihnen zu folgen, sie sollten eher eine Stütze als eine Barriere sein … und so auch die Kurven; so entstehen mit dem Vorhang, der sich auf sanfte Weise wellt, interessante Volumina.“ Damit der Raum nicht überladen wirkt, wurde die Vorhangschiene in die abgehängte Decke integriert, während unauffällige Deckenspots auch zu späterer Stunde für Helligkeit sorgen.