Berlin – Schluss mit der Doppelrolle: Es sind die letzten Monate von VW-Vorstandschef Oliver Blume als Porsche-Chef. Zum Jahreswechsel gibt er das Amt an McLaren-Manager Michael Leiters (54) ab – und damit einen Haufen Probleme: Rekord-Betriebsverlust von einer knappen Milliarde Euro zwischen Juli und September, Gewinneinbruch von 95,9 Prozent, schwächelnde Nachfrage in China, drohender Job-Abbau.
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Gegenüber BILD räumt Blume ein: „Porsche ist in einer massiven Krise. Mit China, US-Zöllen, Russland und Ukraine fehlen die Erträge aus zwei Dritteln der Absatzmärkte.“
Blume verweist darauf, 2025 eine massive Neuausrichtung umgesetzt zu haben. „Bei Strukturen, Kosten und Produktstrategie.“ Es gebe „massive Investitionen in komplett flexible Antriebe: Verbrenner, Hybrid und Elektro“. Damit habe er eine „sehr robuste Aufstellung für die Zukunft“ geschaffen. Blume verspricht: „Ab nächstem Jahr gibt es einen deutlich positiven Trend.“ Er setzt auf seinen Nachfolger Leiters. „Leiters war Kandidat auf meiner Nachfolgeliste“, so Blume. Er sei ein „Sportwagen-Profi“ und werde ein „guter Porsche-Chef“.
Damit kann sich Blume ab dem kommenden Jahr voll auf den Volkswagen-Konzern konzentrieren. Dort sind die Probleme noch größer!
Es drohten Produktionsstopps für die wichtigsten Modelle. Grund: Chip-Mangel! Der niederländische Hersteller Nexperia, der dem chinesischen Wingtech-Konzern gehört, steht im Zentrum eines Streits zwischen China und den USA. Der Chip-Hersteller stoppte den Export der Chips, jetzt fehlen sie Volkswagen. Bleibt der Chip-Lieferengpass bestehen, könnten weitere Marken der Konzernfamilie betroffen sein, etwa Audi oder Seat/Cupra. Für die kommende Woche ist die Produktion kurzfristig gesichert.
Blume über Chip-Krise: „Wir sind kurzfristig versorgt“
Blume sagt dazu: „Die aktuelle Chip-Krise zeigt, wie zerbrechlich unsere Welt ist. Anders als in der letzten Halbleiterkrise geht es um sehr einfache Chips, die branchenübergreifend und vor allem in Autos eingesetzt werden. Wir sind im Volkswagen-Konzern kurzfristig versorgt. Wir brauchen eine zügige politische Lösung.“