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Washington sanktioniert Russlands Ölkonzerne. Putin wirkt unbeeindruckt. Doch sein Sondergesandter sucht in den USA nach diplomatischen Lösungen.
Miami – Der US-Präsident Donald Trump hat mit neuen Sanktionen den Druck auf Russland im Ukraine-Krieg erhöht. Kaum hat Trump die Sanktionen angekündigt, reist der Chef des russischen Staatsfonds (RDIF) und Sondergesandte des Kremls, Kirill Dmitrijew, in die USA. Die Maßnahmen treffen vor allem die staatlichen Ölkonzerne Rosneft und Lukail – und könnten so massive Auswirkungen auf die russische Wirtschaft haben.
Der Sonderbeauftragte Russlands für Investitionen und wirtschaftliche Zusammenarbeit, Kirill Dmitrijew (Archivbild). © DREW ANGERER / AFP
Der russische Präsident Wladimir Putin gab sich vor dem Hintergrund der Sanktionen demonstrativ gelassen. „Kein Land mit Selbstachtung handelt jemals unter Druck“, so Putin am Donnerstag (23. Oktober) laut CNN. Dmitrijew will in den USA nun allerdings „Diskussionen über die US-Russland-Beziehung weiterführen“, hieß es laut Insidern, die CNN zitierte. Dafür sind am Samstag (25. Oktober) wohl gleich mehrere Gespräche geplant.
Nach Öl-Sanktionen gegen Russland: Trump-Sondergesandter soll Putin-Vertreter treffen
Wie Axios berichtete, ist ein Gespräch mit Trumps Sondergesandten Steve Witkoff in Miami geplant. Auch mit der republikanischen Abgeordneten im Repräsentantenhaus, Anna Paulina Luna, soll sich der russische Sondergesandte treffen. Luna schrieb laut CNN Anfang des Monats in den sozialen Medien über das geplante Treffen.
Dmitrijew schrieb in einem Beitrag auf der Onlineplattform X, der Besuch sei „vor einiger Zeit auf Einladung der US-Seite geplant“ worden. Der Sondergesandte ließ offen, mit wem er sich treffen würde. Laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS soll Dmitrijew gesagt haben, er treffe sich mit mehreren Personen. Man treffe sich mit „einigen Mitgliedern des Administrationsteams von Trump“, so der Sondergesandte auch im Gespräch mit Fox News.
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Im Vorfeld der Gespräche in den USA betonte Dmitrijew in einer CNN-Sendung, man sei „tatsächlich recht nahe“ an einer diplomatischen Lösung im Ukraine-Krieg. Warum genau dies der Fall sei, erläuterte der Kreml-Vertreter nicht. So habe der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereits anerkannt, „dass es um Frontlinien geht“. Während die Ukraine einen vollen Rückzug Russlands von ihrem Territorium präferiert, zeigte man sich in Kiew zuletzt offener dafür, die aktuellen Fronten zeitweise einzufrieren.
Ein Treffen zwischen Trump und Putin zum Ukraine-Krieg steht weiter im Raum, allerdings „wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt“, meint Dmitrijew. Eigentlich war ein Treffen der beiden Staatsoberhäupter in Budapest geplant, das Trump allerdings später absagte.
Verhandlungen zu Öl-Sanktionen? Themen bei Gespräch mit Russland-Gesandten unklar
Ob es bei dem Gespräch spezifisch auch um die neuen Öl-Sanktionen gehen soll, ist aktuell unklar. Im Gespräch mit Fox News betonte Dmitrijew: „Nur indem russische Interessen miteinbezogen werden, kann die Lösung gefunden werden“. Er wiederholte zudem die gelassene Reaktion Putins auf die neuen Öl-Sanktionen.
„Wir glauben nicht, dass die Sanktionen signifikante Auswirkungen auf die russische Wirtschaft haben“, sagte Dmitrijew Fox News. Mit den global steigenden Ölpreise könne Russland einfach weniger Öl zu höheren Preisen verkaufen, so der russische Sonderbeauftragte. Gleiches betonte er auch im Interview mit CNN. (Quellen: CNN, TASS, Axios, Fox News, eigene Recherche) (lismah)