Die Suche nach Lichtblicken in Reihen des Moerser SC fiel am Samstagabend in der Hein-Dahlinger-Halle zu Kiel ziemlich schwer. Die Volleyball-Adler legten in der 2. Bundesliga beim Kieler TV einen ziemlich fehlerlastigen Auftritt hin und verloren am Ende vor 225 Zuschauern chancenlos mit 0:3 (21:25, 20:25, 22:25). Mit weiterhin nur einem Sieg aus sechs Partien hat sich der MSC damit erst einmal direkt vor der Abstiegszone festgesetzt. Und am nächsten Sonntag (16 Uhr, Vechtesporthalle) geht es ausgerechnet zum bislang verlustpunktfreien Tabellenzweiten FC Schüttorf.
Moerser SC: Trainer Hendrik Rieskamp ist nach dem Auftritt in Kiel enttäuscht
Wenige Minuten nach dem letzten Ballwechsel zeigte sich Trainer Hendrik Rieskamp enttäuscht: „Wir waren in der Annahme zu ungenau, im Angriff hat fast nur Tim Broshog gepunktet. Wir werden unsere Situation genau analysieren müssen. Ich denke, dass vor oder nach dem Schüttorf-Spiel auch noch etwas passieren wird.“ Damit dürfte mindestens mal eine personelle Veränderung gemeint sein. Wie diese aussehen könnte, das ließ Rieskamp kurz vor der fünfstündigen Rückfahrt aus Kiel am Samstagabend freilich noch offen.

Musste beim Moerser SC gegen Ende des zweiten Satzes in Kiel auf die Bank: Zuspieler Fabio Bertea (2).
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Im Spiel zeigten sich beim MSC, der ohne Leistungsträger Lukas Schattenberg auskommen musste, relativ schnell Abstimmungsprobleme in den Angriffsaktionen rund um Zuspieler Fabio Bertea. Diagonal wusste Tim Broshog mit sechs Punkten noch weitgehend zu performen. Außenangreifer Martin Djordjevic kam allerdings kaum zur Geltung. Die Kieler leisteten sich zwar gleich fünf Aufschlagfehler, boten aber ansonsten den Gäste nur wenig an und punkteten auffällig oft durch die Mitte.
Moerser SC bringt im zweiten Satz dreimal jugendlich frisches Blut
Die ohnehin laue Leistungskurve der Adler flachte im zweiten Satz dann noch mehr ab. Schlagen und Beten schien bei manch einer Aktion die MSC-Devise. Auch Tim Broshog leistete sich nun einige verschlagene Bälle, so dass der Satz ziemlich zügig in die Binsen ging. Bei 13:22 brachte Trainer Rieskamp mit Mittelblocker Jascha Pricken für Luis Bartsch, Außenangreifer Joschua Schumann aus der Oberliga-Mannschaft für Luca Wagner sowie den 18-jährigen Zuspieler Nico Haug für Fabio Bertea dreimal jugendlich frisches Blut aufs Feld. Der Satz war allerdings nicht mehr zu retten, auch wenn die Kieler die Moerser noch auf 20:24 herankommen ließen.

Musste beim Moerser SC im dritten Satz in Kiel ran: Zuspieler-Talent Nico Haug (links) vom TV Rottenburg, hier mit MSC-Klubchef Guido Lohmann bei der Vorstellung im Sommer.
Coach Rieskamp ließ Nico Haug als Zuspieler und auch Jascha Pricken als Mittelblocker zum Start des dritten Durchgangs in der Start-Sechs. Das war durchaus kein Fehler, auch wenn die Moerser wieder schnell der Musik hinterherliefen. Immerhin konnte sich Haug, für den der Einsatz bei 0:2-Satzrückstand zweifelsohne eine schwere Situation war, mit einigen schönen Zuspielen gerade auf den nun wieder treffsicheren Tim Broshog auszeichnen. Insgesamt reichte die Vorstellung allerdings nicht aus, um noch irgendwie eine Spielwende einzuleiten.
Moerser SC: Klubchef Lohmann muss das Spiel erstmal sacken lassen
Beim MSC dürfte in den nächsten Tagen eine Analyse der sportlich gerade durchaus etwas unerwartet negativen Situation folgen. Klubchef Guido Lohmann hatte das Match im Livestream verfolgt und war wie vermutlich alle MSC-Anhänger enttäuscht: „Das Spiel muss ich erst einmal sacken lassen. Das war schon ernüchternd.“
MSC-Start-Sechs: Berta, Djordjevic, Ihde, Bartsch, Broshog, Wagner; Libero: Illmer – Pricken, Schumann, Haug.