Im Duell der beiden Bundesliga-Absteiger aus der zurückliegenden Spielzeit trennen sich Holstein Kiel und der VfL Bochum mit 1:1 (0:0). Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit mit leichten Vorteilen für die „Störche“ brachte Francis Onyeka die Gäste vom Elfmeterpunkt mit 1:0 in Führung (55.) und setzte damit den Startschuss für die größte Druckphase der Mannschaft von Marcel Rapp.
Die Belohnung folgte kurz vor Schluss: Bei seinem ersten Zweitiliga-Einsatz für die Kieler egalisierte Louis Köster per Kopf die Bochumer Führung und rettete so zumindest einen Zähler aus Sicht der Hausherren, die in der Schlussphase auch durchaus noch den Siegtreffer auf dem Fuß hatten. Die Holstein-Profis in der Einzelkritik.
Jonas Krumrey: Kein guter Tag für einen Torhüter. Nahezu beschäftigungslos in der ersten Halbzeit, hielt er nach dem Wiederanpfiff alles, was er halten musste. Dennoch blieb der Keeper auch im vierten Spiel in Folge nicht ohne Gegentreffer. (Note 3)
Marko Ivezic: Erstmals seit dem zweiten Spieltag (0:2 gegen Bielefeld) stand der Innenverteidiger wieder in der Startelf. Die fehlende Spielpraxis war dem Serben in der einen oder anderen Aktion anzumerken, insgesamt war es aber defensiv eine solide Vorstellung. In der Spieleröffnung hingegen mit vermeidbaren Fehlern. (Note 3,5)
Carl Johansson: Nach seinem folgenschweren Patzer in Nürnberg strahlte Johansson wieder die gewohnte Ruhe aus. Organisierte als Abwehrchef die Kieler Dreierkette ohne dabei zu glänzen. (Note 3)
Marco Komenda: Sah in einem Lauf-Duell mit dem Bochumer Leandro Morgalla über den halben Platz ganz alt aus und hatte Glück, dass Rosenboom für ihn rettete. War bemüht, dem Kieler Angriffsspiel mit Pässen in die Schnittstellen mehr Tiefe zu verleihen – mit mäßigem Erfolg. (Note 3,5)
ab 83. Stefan Schwab: Der Österreicher sollte in den letzten Minuten die Wende mit einleiten. Sein größter Arbeitsnachweis war ein Fernschuss, der in der Kurve landete.
Lasse Rosenboom: Der 23-Jährige erwischte einen gebrauchten Tag. Bezeichnend für die durchwachsene Leistung des Blondschopfes war die falsche Ausführung eines Einwurfes. Defensiv solide, offensiv ohne Akzente – musste nach 38 Minuten mit einer Verletzung am Sprunggelenk frühzeitig vom Platz. (Note 4)
Mit Schmerzen am Sprunggelenk verschwand Lasse Rosenboom nach 38 Minuten in der Kabine.
Foto: imago / Ole Jacobsen
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ab 38. Marcus Müller: Machte die Bälle in Sturmzentrum zwar gut fest, brachte sich aber viel zu selten in aussichtsreiche Abschlusspositionen. Insgesamt zu harmlos, bei seiner gefährlichsten Aktion kurz vor dem Ende übersah Müller zudem den besser postierten Harres. (Note 4,5)
Knudsen als Fixpunkt im Holstein-Mittelfeld
Magnus Knudsen: Der Norweger ist aus dem Mittelfeld der „Störche“ nicht mehr wegzudenken und der Fixpunkt in der Holstein-Zentrale. Forderte Bälle und verteilte sie mit einer bestechenden Genauigkeit. 96 Prozent seiner Abspiele kamen beim Mitspieler an, dazu war er immer wieder Initiator der Kieler Vorstöße. (Note 2)
Kasper Davidsen: Rieb sich in zahlreichen Mittelfeld-Duellen auf und war fast überall auf dem Feld zu finden. Agierte im Zweikampfverhalten allerdings mehrfach ungeschickt und verursachte so bei einem Klärungsversuch den fragwürdigen Elfmeterpfiff zum 0:1. (Note 4)
ab 65. Louis Köster: Der 22-Jährige feierte sein Zweitliga-Debüt für die Kieler – und was für eines! Mit seinem ersten Profitor rettete der Youngster den „Störchen“ per Kopf noch einen Zähler. Empfahl sich für weitere Einsätze. (Note 2,5)
Tolkin außer Form – Bernhardsson als Allrounder
John Tolkin: Der Linksfuß läuft seiner Form weiter hinterher. Auch gegen Bochum fiel der US-Nationalspieler vor allem durch seine Inkonstanz auf. Auf eine gelungene Offensivaktion folgte ein einfacher Fehlpass über wenige Meter. (Note 4)
ab 65. Niklas Niehoff: Sollte mit seiner Hereinnahme für neuen Schwung auf den Flügeln der Kieler sorgen – das gelang ihm nur bedingt. (Note -)
Adrian Kapralik: Mit seiner Körperlichkeit verleiht der Angreifer dem Kieler Spiele eine wichtige Komponente. Gegen Bochum prägte vor allem die unglückliche Entscheidungsfindung im gegnerischen Drittel den Auftritt des Angreifers, auch im Abschluss fehlte ihm das nötige Glück. (Note 4)
ab 83. Phil Harres: Hatte kurz nach seiner Einwechslung im Bochumer Strafraum das 1:1 auf dem Fuß, der Versuch des Angreifers wurde aber noch geblockt. (Note -)
Jonas Therkelsen: Sorgte mit einem starken Sololauf (11.) für die erste gefährliche Aktion der Hausherren. Bewegte sich gut in den Zwischenräumen und forderte immer wieder die Zuspiele seiner Mitspieler. In der Entscheidungsfindung wählte der Norweger aber vermehrt die falsche Option. (Note 3)
Alexander Bernhardsson: War zunächst auf der Position hinter den Spitzen kaum ins Spiel eingebunden. Mit dem Wechsel auf den rechten Flügel und später auf die linke Außenbahn wurde der Schwede aktiver, auch dort konnte er seine Ungenauigkeiten im Passspiel aber nicht gänzlich ablegen. Bereitete mit seiner Flanke noch den Ausgleichstreffer vor. (Note 3)