Fragen & Antworten

Standdatum: 26. Oktober 2025.

Autorinnen und Autoren:
Lisa-Maria Röhling

Das Weserburg-Museum fordert mehr Geld von der Stadt Bremen.

Bild: Radio Bremen | Inès Schumann

Das Museum für moderne Kunst, die Weserburg, fordert mehr Geld von der Stadt. Ob sie darauf einen Anspruch hat, soll nun vor Gericht geklärt werden.

Was fordert das Museum von der Stadt Bremen?

Wie viele andere Kultureinrichtungen auch hat die Weserburg mit steigenden Personal- und auch Betriebskosten zu kämpfen. Die Zuschüsse aus der Kulturbehörde sind wegen der schwierigen Haushaltslage zwar gestiegen, das reicht aber aus Sicht der Weserburg nicht. Aktuell bekommt das Museum 1,7 Millionen Euro jährlich von der Stadt Bremen. Der aktuelle Wirtschaftsplan zeigt: Das Museum bräuchte eigentlich gut eine Million Euro mehr, um überhaupt ein ordentliches Programm zu bestreiten. „Ich würde das schon lange als Sterben auf Raten bezeichnen“, sagt Museumsdirektorin Janneke De Vries. Die Stadt sieht das anders: Die jetzige Zuwendung reiche aus, wegen der Haushaltsnotlage könne die Stadt auch nicht mehr geben.

Warum will das Museum die Erhöhung vor Gericht erstreiten?

Das hat mit der Gründung der Weserburg zu tun: Die Stadt Bremen hat das Museum vor 34 Jahren als privatrechtliche Stiftung gegründet, die Stadt war dabei der Stifter. Die Weserburg war damals das erste Sammlermuseum Europas. Die Stadt selber wollte diesen Ort für zeitgenössische Kunst schaffen, um dort Stücke aus Sammlungen von Privatleuten zu zeigen. Die Gründungsurkunde legte dabei genau fest, welche Pflichten sowohl die Stadt Bremen als Stifterin als auch das Museum haben. Da heißt es unter anderem: Die Stadt Bremen muss als Stifterin für die angemessene Finanzierung sorgen. Und was „angemessen“ ist, darüber soll vor dem Landgericht verhandelt werden.

Wie sind die Reaktionen auf die Klage?

Der zuständige Abteilungsleiter beim Kultursenator, Andreas Mackeben, sagt: Der jetzige Betrag für die Weserburg sei angemessen, eine Erhöhung sei schlechtweg nicht machbar. „Das ist angesichts der aktuellen Haushaltslage zu viel“, erklärt er. Eine solche Erhöhung ginge aus seiner Sicht zulasten anderer Kultureinrichtungen, weil nicht genug Geld im Kulturhaushalt zur Verfügung steht.

Die Bremer CDU hingegen sagt: Die Behörde setze nicht die richtigen Schwerpunkte im Haushalt. Würde sie das tun, so CDU-Abgeordneter Claas Rohmeyer, sei eine Erhöhung durchaus denkbar – zumal die Stadt dazu wegen der Stifterurkunde verpflichtet sei.

Wie geht es jetzt weiter?

Bisher steht kein Gerichtstermin für das Verfahren fest. Aber sowohl die Stadt Bremen als auch die Weserburg selber erhoffen sich durch einen Prozess, egal wie er ausgeht, mehr Klarheit: Mit dem Prozess könne nun endgültig geklärt werden, welche Rechte und Pflichten Stadt und Weserburg im Rahmen der Stiftungsurkunde haben – und welche finanziellen Zuschüsse nun wirklich angemessen sind.

Quelle:
buten un binnen.

Dieses Thema im Programm:
butenunbinnen, 20. Oktober 2025, 19.30 Uhr