Mehrere Sicherheitskräfte in orangefarbenen Westen stehen vor dem Eingang des Louvre in Paris.

Stand: 26.10.2025 12:14 Uhr

Die französische Polizei hat nach dem Diebstahl historischer Schmuckstücke aus dem Pariser Louvre zwei Verdächtige festgenommen. Einer der beiden Männer sei gestern Abend am Flughafen Charles de Gaulle in Gewahrsam genommen worden.

Eine Woche nach dem aufsehenerregenden Kronjuwelen-Diebstahl im Pariser Louvre hat die Polizei zwei Verdächtige festgenommen. Die Pariser Staatsanwaltschaft bestätigte, dass sich zwei Männer wegen des Verdachts des Bandendiebstahls und der Bildung einer kriminellen Vereinigung in Untersuchungshaft befänden.

Zuvor hatten die Zeitung „Le Parisien“ und das Magazin „Paris Match“ berichtet, einer der beiden sei gestern am Pariser Flughafen Charles de Gaulle gefasst worden, kurz bevor er ein Flugzeug Richtung Algier besteigen konnte. Die Festnahme erfolgte bereits am Samstagabend. Der zweite Verdächtige sei später am Abend im Pariser Vorort Seine-Saint-Denis festgenommen worden.

Die beiden mutmaßlichen Täter sollen in ihren Dreißigern sein. Wie der Fernsehsender France Télévisions aus Ermittlerkreisen erfuhr, konnten die polizeibekannten Männer mittels am Tatort aufgefundener DNA identifiziert werden. Wie ARD-Korrespondent Michael Strempel aus Paris berichtete, lieferten die Festnahmen bislang jedoch keinerlei Informationen über den Verbleib des Diebesgutes.

Nachdem Informationen über die Festnahmen bereits vorab an die Öffentlichkeit gelangt waren, kritisierte die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau die vorschnelle Weitergabe von Informationen durch Dritte. Das schade den Ermittlungen. Frankreichs Innenminister Laurent Nuñez gratulierte den Ermittlungsbehörden in einem Post auf der Online-Plattform X zu dem schnellen Fahndungserfolg.

Fahndung nach vier Tätern

Die Polizei fahndete insgesamt nach vier Tätern: Zwei von ihnen seien mithilfe eines Hubwagens in die Galérie d’Apollon des Louvre-Museums gelangt, zwei weitere seien am Diebstahl beteiligt gewesen und hätten die Flucht der Täter auf Motorrollern ermöglicht.

Bei der Untersuchung sind mehr als 100 Ermittler im Einsatz. Ihre Zahl wurde von rund 60 auf „mehr als hundert“ erhöht, um die Täter zu finden, teilte die Pariser Staatsanwältin dem Journal du dimanche mit. Die Ermittlungen werden von der Brigade zur Bekämpfung von Bandenkriminalität (BRB) und dem Zentralbüro zur Bekämpfung des illegalen Handels mit Kulturgütern (OCBC) geleitet.

Spektakulärer Einbruch mittels Hebebühne

Der Einbruch in das weltberühmte Museum ereignete sich vor einer Woche. Der Louvre blieb daraufhin für Besucherinnen und Besucher geschlossen. Am Mittwoch öffnete das Museum wieder für Besichtigungen. Ausgenommen ist der Apollo-Saal, aus dem die Diebe die Juwelen gestohlen hatten.

Die vier maskierten Täter hatten laut Staatsanwaltschaft einen Lkw mit einer Hebebühne neben dem Louvre geparkt. Während zwei von ihnen auf den Motorrollern an der Straße warteten, gelangten die anderen beiden mit der Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock und von dort durch ein Fenster in das Museum.

In nur wenigen Minuten brachen die Diebe zwei Vitrinen auf, nahmen acht Schmuckstücke früherer Königinnen und Kaiserinnen an sich – darunter mit Edelsteinen übersäte Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen – und entkamen mit ihrer Beute. Der Wert der gestohlenen Schmuckstücke und Juwelen wird von der Konservatorin des Museums auf etwa 88 Millionen Euro geschätzt.