 Der Pianist Michael Wollny spielt nicht zum ersten Mal in Esslingen. Foto: Jörg Steinmetz
																								Der Pianist Michael Wollny spielt nicht zum ersten Mal in Esslingen. Foto: Jörg Steinmetz			
Maximilian Merkles Jazzfestival strahlt weit über Esslingen hinaus. Internationale Stars geben sich vom 28. Oktober bis 1. November die Ehre.
Mit seinem internationalen Jazzfestival hat Maximilian Merkle der Esslinger Kultur im Allgemeinen und der örtlichen Jazzszene im Besonderen ein Aushängeschild beschert. 2015 hat der Jurist, der in Esslingen geboren wurde und mittlerweile in Berlin im Musikmanagement arbeitet, sein Festival aus der Taufe gehoben. Was damals eine weithin beachtete Premiere gefeiert hatte, ist inzwischen zu einer festen Größe im kulturellen Leben der Stadt geworden. Für die hohe Qualität des Festivals bürgt nicht nur der Initiator, der seine guten Kontakte in die Waagschale werfen kann, sondern auch der Schirmherr: Eberhard Weber zählte lange Jahre zu den besten Jazzern der Welt, seine Esslinger Wurzeln hat der renommierte Bassist nie vergessen.
Es gehört zu Merkles Konzept, mit örtlichen Partnern zusammenzuarbeiten. Mit dem traditionsreichen Jazzkeller in der Webergasse, dem rührigen Verein Live-Musik und dem Kulturzentrum Dieselstraße in der Pliensauvorstadt gibt es drei Institutionen, die übers Jahr für hochklassige Jazzkonzerte in Esslingen stehen. Sie durften in diesem Jahr den Festival-Auftakt bestreiten.
Jazzfestival-Eröffnung in zwei Esslinger Institutionen     Maximilian Merkle hat das Festival 2015 aus der Taufe gehoben.    Foto: Roberto Bulgrin
     Maximilian Merkle hat das Festival 2015 aus der Taufe gehoben.    Foto: Roberto Bulgrin    
Zunächst war im Jazzkeller der italienische Pianist Enrico Pieranunzi zu hören, der zu den führenden Vertretern des Modern Jazz in Europa zählt. Pieranunzi war nicht zum ersten Mal in der Webergasse zu Gast – der Auftritt mit seinem Trio war auch eine Hommage an den Jazzkeller, der vor 30 Jahren wiedereröffnet worden war und diesen Jahrestag 2025 mit zahlreichen honorigen Gästen feiert. Die Dieselstraße präsentierte derweil den dänischen Gitarristen Jakob Bro und sein Trio, deren Musik von Kennern gern als „magisch“ gefeiert wird.
Was so vielversprechend begonnen hat, soll in den nächsten Tagen seinen Höhepunkt erleben: Michael Wollny und Joachim Kühn haben sich am Dienstag, 28. Oktober, um 20 Uhr in der Stadtkirche St. Dionys angesagt, die mit ihrem einzigartigen Flair schon viele hochkarätige Konzerte erlebt hat. Die beiden spielen in Esslingen eines ihrer seltenen Duo-Konzerte – die gute Zusammenarbeit des Jazzfestivals mit der Kirchenmusik in St. Dionys macht’s möglich.
Nicht minder hochkarätig geht es am Mittwoch, 29. Oktober, weiter, wenn der Weltklasse-Trompeter Till Brönner zusammen mit dem ebenso renommierten Bassisten Dieter Ilg ab 20 Uhr ebenfalls in St. Dionys zu hören ist. Weil die beiden auch in Esslingen viele Fans haben, gibt es für dieses Konzert nur noch einige Restkarten an der Abendkasse.
Junge Musiker auf dem Jazzfestival    Das letzte Konzert ist dem Festival-Schirmherrn Eberhard Weber gewidmet.    Foto: Roberto Bulgrin
     Das letzte Konzert ist dem Festival-Schirmherrn Eberhard Weber gewidmet.    Foto: Roberto Bulgrin    
Kandace Springs, die sich am Donnerstag, 30. Oktober, um 19 Uhr in der Württembergischen Landesbühne angesagt hat, überzeugte mit ihrer unverwechselbaren Stimme so renommierte Kolleginnen und Kollegen wie Christian McBride, David Sanborn, Roy Hargrove und Norah Jones, die sich gern für gemeinsame Projekte mit der Sängerin aus Nashville begeistern ließen. In der WLB wird die Vocalistin und Keyboarderin in einem Doppelkonzert mit der Festivalband zu hören sein, die eigens für diesen Abend ein Konzertprogramm erarbeitet hat. Ein weiteres Doppelkonzert steht am Freitag, 31. Oktober, auf dem Programm, wenn Jakob Manz und Johanna Summer als Duo sowie Danilo Pérez, John Patitucci und Adam Cruz ab 19 Uhr ebenfalls in der WLB spielen. Das Finale steigt dann am Samstag, 1. November, ab 19 Uhr in der Dieselstraße. Dort spielen der Gitarrist Larry Grenadier solo sowie Trygve Seim, Kristjan Randalu, Petros Klampanis und Bodek Janke zu Ehren des Festival-Schirmherrn Eberhard Weber, der in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag feierte.
